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SILVERCHAIR - Diorama
Label: Atlantic Records / Warner Music |
Nach monatelangem Rechtsstreit mit der alten Plattenfirma, und mit gut einem halben Jahr Verspätung gegenüber ihren Heimatkontinent Australien, ist es nun endlich geschafft und das neue Werk „Diorama“ auch bei uns hier in Europa erhältlich. Was bereits beim Vorgänger „Neon Ballroom“ schon ansatzweise zu erkennen war, hat sich auf „Diorama“ bestätigt: Weniger rockige Stücke und dafür mehr Balladen mit Orchesterarrangements. Weiters kann man kaum mehr von einer Band sprechen, da alle Songs von Frontmann und Mastermind Daniel Johns geschrieben und komponiert wurden. Er zieht seine Linie durch, und Ben und Chris treten in eine Art Komparsenstatus. Es steht natürlich außer Diskussion, dass es sich bei Daniel um einen begnadeten Sänger und Songwriter handelt. Jeder einzelne Song ist sehr gut durchdacht und perfekt arangiert, ganz egal ob es sich dabei um Pianopassagen oder ganze Orchestereinwürfe („Tuna In The Brine“) handelt. Wirklich verblüffend daran ist, dass jeder Song nur so von positiver Energie und Lebensfreude strotzt, obwohl Daniel privat aufgrund seiner reaktiven Athritis, welche ihm auch dazu zwang die Sommer Festival Tour von SILVERCHAIR abzusagen, eigentlich weniger zu lachen haben müsste. All jene, die das Vorgängeralbum zu ihren Lieblings SILVERCHAIR Albun zählen, und mit überladenen, aber zum Glück nicht ins kitschige abdriftende, Songs umgehen können, kann man den Kauf nahe legen. Songs wie „Love Your Life“ und „Without You“ lassen keine Wünsche offen. Wer auf die „Frogstomp“ Zeiten abfährt, sei hiermit gleich gewarnt: zu den rockigsten Songs des Albums zählen die aktuelle Single „The Greatest View“ und „The Lever“, der Rest benötigt eine längere Eingewöhnungsphase. Mal schauen, in welche Richtung es Daniel für das nächste Album verschlägt. RADIOHEADs „Kid A“ Phase findet er ja sehr interessant.
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Beitrag vom 17.11.2002 Zurück
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