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SCHNEIDER TM - Zoomer
Label: City Slang/Virgin |
Indierock-Kid kippt auf Elektronik. So die Kurzfassung der Geschichte von Dirk Dresselhaus, better known as SCHNEIDER TM. Wer mit rockenden Gitarren groß geworden ist, der kann natürlich das System Song nicht so einfach und brutal durch das unverbindliche Prinzip Track ersetzen. Und wenn man schon mal Gitarre spielen und singen kann, dann sollte man das auch tun. So geschehen auf "Zoomer", dem dritten Album von SCHNEIDER TM. Wie bereits auf dem Vorgänger "Binokular", eine Split-EP mit seinem Kumpel und Liveumsetzungs-Helferlein KPT.MICHI.GAN, mischt SCHNEIDER TM Elektronik mit Pop. Frickelsounds mit Melodien. Dazu kommen vertrackte Beats und eine akustische Gitarre, versüßt und bezuckert mit teilweise durch den Vocoder gequetschten Gesängen. So einfach geht das, so schnell wird man zur deutschen Elektronikhoffnung Nummer eins. Überhaupt ist die Formel (Pop + Elektronik = schön) eine in letzter Zeit öfter angewendete und hat eine doch recht große Anhängerschaft gefunden. Auch wenn es Menschen gibt, die das noch nicht begriffen haben: Auch Laptops haben ein Herz. Und Menschen wie SCHNEIDER TM schaffen es, aus Mikroprozessoren herzliche Musik heraus zu kitzeln. Wenngleich, etwas Kritik muss sein, einige Lieder auf "Zoomer" an manchen Stellen wie eine bloße und, ich befürchte, etwas uneigenständige Mischung aus AIR und MAXIMILIAN HECKER klingen, ist das Album als Ganzes doch sehr schön gelungen und – eben – beherzt.
www.schneidertm.com
Beitrag vom 17.11.2002 Zurück
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