JUDAS PRIEST - Live In London
DVD
Label: Steamhammer
Es scheint so, als würde im Moment von jeder größeren und eigentlich auch nicht so großen Band eine DVD auf den Markt geworfen. Und zwar egal, ob dem Käufer Value4Money geboten wird oder (wie zu oft) auch nicht. So war es nur eine Frage der Zeit, dass von den Metal Gods JUDAS PRIEST ein derartiger Release auf den Markt geworfen wird. In erster Linie soll hier ein Mitschnitt des, als legendär titulierten, Auftritts in der Londoner Brixton Academy geboten werden.
Der Auftritt ist wahrlich gut. Wobei kürzlich bekannt wurde, dass noch ein anderer Mitschnitt mit Songs, die zwar live gespielt wurden aber nicht auf der DVD enthalten sind, existieren soll. Wo bleibt dann Value4Money? Egal, bei der Songauswahl kann man sich wohl nicht beklagen. Bei einer derartigen Anzahl an Alben und einer noch größeren Anzahl von Hits, fällt die Songauswahl zwar schwer, es ist aber auch ein Riesen Pool gegeben, um Songs daraus auszuwählen. Eröffnet wird der Gig mit „Metal Gods“ und der Jahrhundertnummer „Touch Of Evil“. Nach einem Ausflug auf das Jugulator Album, von dem „Blood Stained“ gespielt wird, geht man zurück zu „Victim Of Changes“. Es folgen „One On One“, „Running Wild” und „Ripper” bei dessen Ansage sich Fronter „Ripper” Owens vom Publikum ansagen lässt. Nach „Diamond & Rust“, „Feed On Me“ und „Burn In Hell” folgt die Beavis und Butthead Hymne „Breaking The Law”. Selbst „Desert Plains“ wird wieder ausgepackt. Auch die restlichen Songs lesen sich wie ein Stück Metal Geschichte: „Turbo Lover“, „Painkiller“ - bei dem Fronter Ripper klassisch mit Harley auf die Bühne fährt, „Turbo Lover“, „Electric Eye“, „United“ und „Living After Midnight“ – das vom Publikum frenetisch mitgesungen wird. Mit „Hell Bent For Leather“ einer meiner persönlichen PRIEST Lieblingsnummern findet ein geiles Konzert seinen Abschluss. Der Sound des Mitschnitts ist gut, auch wenn die Drums zu laut sind, was sogar ein Freund von mir angemerkt hat, der selbst Drummer ist. Die Performance ist angemessen tight. Ich habe jedoch irgendwie schon Livemitschnitte gesehen, die mehr Power rüberbrachten, was mir hier etwas fehlt. Wie auch immer, das sehe ich allerdings nicht als grobe Kritik an, denn sonst hält die Performance, was sie augenscheinlich verspricht. Jeder Kritiker soll einmal soweit kommen einen derartigen Backkatalog an Hits zu haben und sich soweit firm und fähig nennen ein Konzert der Qualität spielen zu können. Dann bin ich bereit weiter zu diskutieren.
Das auf der DVD enthaltene Bonusmaterial ist im Bereich der Backstageaufnahmen nicht gerade umwerfend. Man kann sich doch auch nicht von etwa 50-jährigen Herrschaften Blödeleien erwarten, wie sie auf den Mitschnitten diverser junger Bands zu sehen ist. Klar, oder? Lustiger wird das trotz dieser Überlegung auch nicht. Cool ist es dem Soundcheck der britischen Legende beiwohnen zu dürfen. Eine derartige Gelegenheit bekommt man sicherlich nicht oft. Jedoch werden hier neben dem Demolition Track „Machine Man“ nur Songs performed, die dann im Konzertmitschnitt ebenso zu sehen sind. Der Unterschied ist nur, dass die Band einmal zivil gekleidet ist und kein Publikum anwesend ist, man aber das andere mal für die Bühne hergerichtet und die Halle rammelvoll ist. Komisch auch hehe.
Fazit: wer die britische Metal Legende gern hat und noch dazu eine zwingend vollständige DVD Sammlung sein Eigen nennt, muss hier zugreifen. Alle anderen können aber auch noch ein wenig abwarten bis DVDs billiger werden; die hier gespielten Klassiker werden auch dann sicher noch Klassiker sein.

www.judaspriest.com


5.5 von 7 Punkten
Gore
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Beitrag vom 17.11.2002
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