Ein Cover ist oft Programm einer Scheibe. Saufende Skelette in Mönchsgewändern, umschreiben wir es mal so, was von der ersten DEATH Scheibe runtergrinst. Edward J. Repka hatte damals volle Arbeit geleistet, um der vom Tod gezeichneten "Scream Bloody Gore" eine akurate Hülle zu verpassen. Die Scheibe war wegweisend. Der mittlerweile an Krebs gestorbene Chuck Schuldiner begann mit ihr den Weg, auf dem er eine Legende im Metal wurde. Wie eine Schülerband stehen die drei damaligen Bandmitglieder abgelichtet da: John Hand an der Rhythmus-Gitarre (im T-Shirt von Kreators Pleasure to Kill), Chris Reifert an den Drums und eben Chuck. Er entwickelte sich zum Multitalent, Jeff Waters (ANNIHILATOR) ebenbürtig. Auf "Scream Bloody Gore" spielte er Bass, Gitarre und sang.
Die Tracklist liest sich wie von einer Scheibe von CANNIBAL CORPSE: viele Zombies, viel Tod, viel Böses. So bringt Schuldiner seine Musik auch rüber. Sie windet sich ins Ohr des Hörers. Die zehn Lieder sind von Schnelligkeit geprägt, ohne Unterbrechung. Das macht sie beim heutigen Genuss etwas eintönig. Doch im Produktionsjahr 1987 herrschten im Zeitalter von POSSESSEDs "Seven Churches" andere Verhältnisse. Der noch wachsende Death Metal bestand aus Riffs, die streng gerade aus gingen - ohne Geschnörkel, ohne Gefrickel und ohne Keyboards. Im Gegensatz zu manch heutigem Songwriter verstand Schuldiner es immer, Soli in seine Werke einzubauen. Dass er ein Meister an der Gitarre war, braucht man niemandem zu erklären. Ihre Lücken hatte die Platte in der Produktion. Der Mann hinterm Mischpult, Randy Burns, ließ sie zu breiig wirken, die Instrumente nehmen sich gegenseitig den dynamischen Wind aus dem Segel. Höhepunkt von "Scream Bloody Gore" ist "Evil Dead". Neben „Archangel“ eines der besten Stücke aus Schuldiners Feder.