Nun, SUB7EVEN werden bei unseren deutschen Nachbarn nicht nur als beachtlicher Senkrechtstarter, sondern quasi schon als das „next big thing“ gehandelt. In der relativ kurzen Zeit seitdem die Band ins Leben gerufen wurde konnten SUB7EVEN, die sich, wenn man von Sänger Daniel Wirtz absieht, ausnahmslos aus Ex-RAGE-Members zusammensetzen, beachtliche Erfolge für sich verbuchen. Mit diesem Album müssen Daniel und Co. beweisen, dass ihre Erfolge der Vergangenheit keine Eintagsfliege darstellen. Und: Die Songs auf „Free your mind“ werden für den weiteren Karrierelauf sicherlich keine Hindernisse darstellen, sondern bestimmt dazu beitragen, dass die Band ihren bisherigen Status beibehalten oder gar noch ausbauen kann. Alles in allem kann die Musik der Jungs getrost in den Ordner mit der Aufschrift „Alternative Rock“ abgelegt werden, wenngleich man merkbar versuchte, die Kompositionen so vielseitig wie möglich zu gestalten. So wurden teils elektronische Elemente in den Sound integriert („Too blind“) oder teils heftigst mit Nu Metal geflirtet („Leave me now“). Mit „Free your mind“ wurde gar ein EN VOGUE-Song auf CD verewigt, wobei die 3 Girls dieser Gruppe gleich als Gastsängerinnen gewonnen werden konnten, was bedeutet, dass er die Bezeichnung Coverversion gar nicht richtig verdient. Da zu sehr am Original orientiert, zählt diese Nummer meiner Meinung nach eher zu den schwächeren Songs dieses Werkes. Durch diesen Song, und die Tatsache, dass man sich musikalisch in ziemlich angesagten Bereichen bewegt, könnte man den Herren durchaus den Vorwurf machen, nur auf diesen Trendzug aufzuspringen. Aber: Sogenannte trendige Nachahmer erkennt man stets an ihrer austauschbaren, gekünstelten Musik, und genau dies kann SUB7EVEN nicht vorgehalten werden, denn sie erweisen sich nicht nur als erstklassige Musiker, sondern auch als erstklassige Komponisten. Eine Behauptung, die hitverdächtige Songs wie „I see you dancing“, „Close your eyes“, „Whatever it may take“ eindrucksvoll belegen. Auch wenn SUB7EVEN aus verschiedenen Gründen nicht ganz unumstritten sein dürfte, darf an dieser Stelle die Qualität des Songmaterial keineswegs negiert werden, sondern neidlos und respektvoll anerkannt werden. Bei entsprechender Promotion und dem immer nötigen Quäntchen Glück könnte der die Deutschen den Sprung in höhere Erfolgsfähren gelingen.