Braucht die Welt die 58923457908-te Keyboard Power Metal Scheibe? Im Fall von VIRTUOCITY sage ich ja! Das Album brauchte zwar mehr als einen Durchlauf, um mich zu diesem Schluss kommen zu lassen, nur jetzt bin ich dafür überzeugt davon! Aus Boxen erschallt eine sehr angenehme Melange aus finnischem Power Metal à la STRATOVARIUS oder SONATA ACRTICA, einer kräftigen Portion MALMSTEEN, diversen THERION-like Chören bzw. Arrangements und stark dominanten klassischen Einflüssen. Der Sänger ist eher der rockigeren Riege als der Schule Michael Kiske zuzuordnen und das ist gut, da dessen Klasse in dieser Richtung ohnehin kein Sänger mehr erreicht hat. Außerdem geht bei dieser Art von Musik eine Stimme, die nicht nach einem Chorknaben, der gerade an den Eiern gekitzelt wird, klingt, meiner Meinung nach viel besser ins Ohr. Somit gehen die Finnen recht ähnlich wie MEDUZA (Review in Ausgabe 22) zu Werke und treffen damit genau meinen Geschmack. Was kann ich nun sonst über die Band sagen? Ein Punkt, der mir besonders gut gefallen hat, ist dass die Kompositionen auf „Secret Visions“ über die Geradlinigkeit der meisten Kollegen ihrer Zunft hinausgehen und durch diverse rhythmische Spielereien aus der Masse herausstechen. Sieht man sich an wer hier mit von der Partie ist, wundern einen die Qualitäten nicht wirklich. Es handelt sich allerdings um kein All Star Projekt, da der Kopf der Band Jaron Sebastian Raven (g,b), der genauso wie der etatmäßige Sänger Peter James Goodman bisher durch keine anderen Aktivitäten bekannt ist, schlicht und einfach fähige Musiker um sich geschart hat. Auf drei Liedern singt Marco Hietala (NIGHTWISH, SINERGY), Jaska Raatikainen (CHILDREN OF BODOM) verdrischt die Felle und Janne Tolsa (TAROT) legt am Keyboard einen guten Job hin! Produktionstechnisch ist alles im grünen Bereich: hier ist alles sauber, fett und transparent – was will man mehr? Ich bin auf jeden Fall überzeugt von "Secret Visions", wer mehr wissen möchte soll sich die CD zulegen -sicherlich kein Fehlgriff!