Als progressiver Death Thrash Metal wurde mir die selbstbetitelte CD von REFLECTOR vorgestellt. Wie sich nach ein wenig Recherche im Internet herausfinden ließ, besteht die mir bisher unbekannte Band seit 1997. Die vorliegende CD ist in ein spartanisch gestaltetes Digipack verpackt und wurde in einer Anzahl von 1000 Stück über Erdkampf Records aufgelegt. Das Teil ist sauber und professionell aufgenommen, hat aber einen stellenweise extrem anstrengenden Drum Sound. Die Penetranz der Snaredrum ist gelegentlich echt nicht zu übertreffen, daher muss ich dies gleich an dieser Stelle erwähnen…. Grundsätzlich ist das Songwriting dem Riffing der ersten beiden DEATH Alben nicht unähnlich. Auch die Stimme ist der des DEATH Masterminds Chuck Schuldiner (R.I.P.) recht ähnlich. Die Grundtendenz ist Old School und die Strukturen sind einfach gehalten. War ich von der 7“ von MEMNOCH (Review in dieser Ausgabe), die ebenso Old School orientiert sind, sehr angetan, so fehlt der CD von REFLECTOR jedoch die brachiale Durchschlagskraft und die zündenden Momente, die die Ersteren aus der Masse herausheben. Wo die auf der Homepage angepriesene Komplexität und Schwermut zu finden ist, ist mir jedenfalls auch ein Rätsel. Die Musik pendelt zwischen thrashigem leicht Old School Hardcore-lastigem Gebretter und langsamen Death Metal Passagen der Kathegorie frühe 90er hin und her. Das wird absolut nicht ungeschickt umgesetzt, nur ist die Band längst noch nicht bei der 100% Marke angelangt. Immer wieder verfällt das Riffing in altbekannte Akkordabfolgen, was Begeisterungsstürme meinerseits – sagen wir – zurückhält oder vielmehr bremst. Wenn die Burschen an der Originalität ihrer Kompositionen feilt und die Professionalität beibehält sehe ich da aber durchaus noch Chancen sich einen gerechtfertigten Platz in der Metalszene zu erarbeiten. Noch sind sie aber eine von vielen Bands.