Als ich dieses Album zum 1. Mal in den Händen hielt, was gleichzeitig meine erste Konfrontation mit dieser Band bedeutete, tippte ich beim Lesen des Bandnamens auf ein zukünftiges Sternchen des (volkstümlichen) Schlagers, denn in anderen Szenen ist es wohl eher als unüblich anzusehen, dass man sich unter seinen richtigen Namen vermarkten lässt, wenn dieser nicht wirklich englisch klingt. Aber: Gott sei Dank irrte ich gewaltig, denn bei Robert Fleischmann handelt es sich um einen amerikanischen Sänger samt Band, und nicht um einen Schlagersänger aus dem deutschsprachigen Raum. Und die genannte stilistische Klassifizierung entpuppt sich natürlich auch als äußerst unpassend. Robert Fleischmann und Co. zelebrieren auf „World in your eyes“ unverschämt Melodic Rock der ehrlichen und klassischen Art. Ehrlich in dem Sinne, dass man einfach kinderleicht feststellen kann, dass diese Band wirklich Gefallen an ihrer Musik findet und mit Freude bei der Sache ist. Wie Recherchen ergaben, handelt es sich bei Fleischmann um den Ex-Sänger der bekannten Rockband JOURNEY, d.h. er hat in diesem Metier bereits Erfahrung. (Schande über mein Haupt, dass ich ihn nicht kannte!). Vielleicht könnte stellenweise auch die Bezeichnung AOR für ihre Musik zutreffen, denn mit Metal hat die Band sehr wenig zu tun. Teilweise sind meines Erachtens Vergleiche mit Künstlern wie Bruce Springsteen oder Glenn Hughes vor allem was den Gesangsstil angeht sicher nicht ganz unrichtig. Was mir persönlich am Sound der Jungs zusagt, ist nicht etwa der Umstand, dass etwa bahnbrechende Innovationen darauf enthalten wären, sondern mir imponiert vielmehr die Geradlinigkeit und Eigenwilligkeit der Kombo, ein Album aufzunehmen, dass keineswegs dem Zeitgeist entspricht, aber dafür erfrischend ungezwungen und echt klingt. Erfreulich, dass immer wieder klasse Rockalben den Markt bereichern, die mit kommerziell erfolgreichen, aber seelenlosen Produkten der führenden Konzerne der Musikindustrie nichts gemein haben.