Luxemburg ist eines der eher wohlhabenden Länder dieses Planeten. Und hat ganz nebenbei wahrscheinlich eines der bescheidensten Fußballteams on earth. Was macht man in so einem Land als junger, angepisster und kritischer Mensch? Falsch ist: Man wird Fußballprofi. Richtig ist: Man gründet einen Punkband.
Gesagt, gegründet, getourt. Etwa 380 Auftritte haben PETROGRAD seit der Gründung 1996 bisher absolviert. Das schafft natürlich Routine. Routine, die man auch auf dem neuen Album "Nineoneone" heraus hört. Druckvoller Punk mit Pop, persönliche und politische Texte und Frau die sich mit Mann am Mikro abwechselt. Sogar Majors haben schon an die Proberaum Tür geklopft. PETROGRAD haben einfach so getan, als wären sie nicht da und ziehen es vor, ihre Platten weiterhin über Indies zu releasen. Sehr sympathisch!
Extrem gut gelungen ist auch das ewig fette und cool illustrierte Booklet (oder sollte ich sagen Book), in dem neben den Liedertexten auch Texte und Beiträge zur internationalen, politischen Lage abgedruckt sind. Sehr gelungen! Hardcore-Punks, laßt doch mal etwas Pop herein. Pop-Punks, auch härter kann schön sein. In einem verrauchten Punk-Club near you soon.