KEMOPETROL kommen aus Finnland und haben eine sehr hübsche Sängerin. So, das sind jetzt mal die zwei Fakten, die einem als erstes auffallen.
Nun ist ja Finnland, neben Aki Kaurismäki Filmen, ja eher für musikalische Verrücktheiten im Humpta-Terror-Rhythmus bekannt. Genau in diese Kategorie fallen KEMOPETROL eben nicht hinein. Bei den vier Jungs und der hübschen Lady geht es brav zu. Zu brav? Treibende Bässe, Keyboard Sounds, ab und zu fiept irgendwo eine Gitarre. Darüber schwebt die, zugegeben, äußerst feine Stimme von Sängerin Laura Nähri.
Ein Vergleich mit den CARDIGANS ist jetzt zwar platt aber dennoch zulässig. Musikalisch gehen die Ideen schon in die Richtung, deren Charme und Raffinesse erreichen KEMOPETROL aber leider nie. Dazu fehlt manchmal das entscheidende Quentchen Gitarrenpower, das richtige Sample am richtigen Ort oder auch einfach die entscheidende Hook-Idee, die das Lied dann nach vorne treibt, wo es sonst stehen bleibt. Ach ja, und geslappte Bässe können manchmal einfach nur nerven.
Klingt jetzt nach Verriss, isses aber nicht. Wer auf schönen, getragenen, leicht melancholischen Pop steht, sollte zugreifen. Musikalische Innovation hingegen gilt es anderen Ortes zu suchen. Und übrigens, laßt doch mal den Gitarristen ein Lied schreiben! Der sieht so aus, als könnte er das.