Beim ersten Mal hinsehen besticht das neue GLASSJAW-Album vor allem durch das originelle Cover. Aber beim ersten Mal hinhören überzeugt es schon durch die geniale Musik. Mit Hilfe von Ross Robinson ist den Jungs aus Long Island ein mehr als würdiger Nachfolger zum Debüt „Everything you ever wanted to know about silence“ gelungen. Was damals noch als unkontrollierte, musikalische Ausbrüche gerade mal 20jähriger abgestempelt wurde, ist mittlerweile zu einer Perfektion gereift die ihresgleichen erstmal finden muss. Musikalisch sind GLASSJAW fest verwurzelt im New Yorker Hardcore, verarbeiten aber auch Emo Einflüsse und kombinieren dies mit wunderschönen eingängigen Melodien und Gesangsstrukturen. Bestes Beispiel dafür sind Songs wie „Tip your Bartender“, „Mu Empire“, „The Gillette Cavalcade of Sports“ oder auch die aktuelle Single „Cosmopolitan Bloodloss“; daß sie durchaus auch sanftere Töne anschlagen können ohne dabei kitschig zu werden, zeigen sie auf „Radio Cambodia“ oder „Ape dos Mil“. Dies ist in erster Linie den gewaltigen Stimmorgan Daryls zu verdanken, der gesanglich ein ähnliches Spektrum aufweist wie ein Mike Patton oder ein Chino Moreno von den DEFTONES. Wollen wir doch mal hoffen, dass nun alle Streitigkeiten mit dem alten Plattenlabel aus dem Weg geräumt wurden und uns GLASSJAW auch weiterhin mit solchen musikalischen Meisterwerken erfreuen.