Das Debüt "Mutilated in minutes" der britischen Grindzocker GOREROTTED geht nun mit Ende September in die dritte Runde, diesmal mit Unterstützung seitens Relapse Records. Nachdem die Originalversion bereits nach kürzester Zeit vollkommen "sold out" war, wurde vom hauseigenen Label Dead Again Records eine zweite Auflage herausgebracht, die sich layouttechnisch geringfügig von der ersten unterscheidete - aber auch die Auflage hielt nicht lang, und somit gehts über Relapse Records und mit komplett neuem Coverartwork sowie ausgeweitetem Booklet erneut ans Eingemachte. Somit heißts für mich bereits das dritte Mal, ein und die selbe CD zu reviewen - aber nun gut, da ich das erste Review bereits 2000 schrieb, dürfte das schon irgendwie hinhauen...

Als ich damals das erste Mal von GOREROTTED hörte, hatten sie gerade mal den Nachfolger zur Mini "Her gash I did slash" - "Mutilated in minutes", erraten - aufgenommen und über Dead Again Records veröffentlicht und waren hierzulande noch absolut unbekannt. Somit ging ich ohne voreingenommen zu sein an die Sache heran und blickte dann nach den ersten Tönen des Openers "Hacksore" (welcher mit dem köstlichen Spruch "My God, they're using tools...!" eröffnet wird) einmal ziemlich dumm aus der Wäsche. Was zur Hölle hatte mich da gerade gerammt? Freilich, ich war damals sehr wohl mit den vergleichbaren Partien EXHUMED, IMPALED, DESECRATION, CARCASS und DEFECATION vertraut - aber was GOREROTTED mir da präsentierten, war noch extremer, noch kränker, und - vor allem - noch schneller. Und hurtig gings auch mit "Bed 'em, behead 'em", "Stab me till I cum" sowie den restlichen sechs Trax weiter, bevor der Silberling mit dem Tribut an good old Jeffrey Dahmer - "Severed, sawn and sold as porn" - nach einer knappen halben Stunde aufhörte in meinem Player zu rotieren und breit grinsend die Verwüstung betrachtete, die er in meinem Zimmer hinterlassen hatte...
Mittlerweile waren GOREROTTED selbst in Österreich live zu sehen (in Graz und Wien, wenn ich mich nicht irre), wurden in der "Gore-Issue" des bekannten britischen Terrorizer-Magazins auf Platz sieben der zwanzig besten Gore-Alben aller Zeiten gewählt (nur CARCASS, DEATH, AUTOPSY und REPULSION hatten höhere Ränke, selbst CANNIBAL CORPSE, MORTICIAN und EXHUMED wurden von den Briten überhohlt!) und eines der größten Extrem-Metal-Labels dieser Welt - Relapse Records - zahlte eine beachtliche Summe für die Rechte und Neuauflage des Debüts, welches bereits in die dritte Runde geht. Und das, obwohl die Band erst Anfang 2003 den Nachfolger zu "Mutilated in minutes" auf den Markt werfen wird (und zwar vermutlich wieder in einer Cooperation mit Dead Again Records sowie Relapse Records). Krank, einfach nur krank.
Vorgestellt werden braucht die Band somit wohl nicht mehr - wer GOREROTTED bisher noch nicht gehört hat, tut mir sowieso herzlich leid - dieses Grindmassaker, das auf "Mutilated in minutes" geboten wird, ist einfach nur irr und selbst heute noch irgendwie unglaublich; Nicht einmal die bereits genannten Vorbilder können mit einem derart schnellen und gleichzeitig präzisem Drumming sowie einer ähnlich psychopathischen doppelten Vocalattacke aufwarten, weder DESECRATION, noch EXHUMED oder IMPALED haben jemals ähnlich treibende, sägende, alles niedermetzelnde und dennoch groovende Riffs geschrieben (wobei "Mondo medicale" GOREROTTED toppen könnte, aber damals gabs die CD ja noch nicht...) und allein Mr. Smith's unglaubliches Bassriffing, welches dem von CANNIBAL CORPSE und SEVERE TORTURE nur kaum in etwas nachsteht, ist für mich im Grindbereich bis dato unerreicht. Zudem: die Soundqualität ist absolut perfekt - roh, ja - aber dennoch über jede Kritik erhaben, blutig, grindig, mit Eiter triefend, pervers, abartig - schweinegeil!
Von der Bühnenshow des Quintetts brauche ich erst gar nicht reden - sowas sickes gibts nur einmal, und das auch nur bei GOREROTTED. Chaos pur und massig Blut - und dennoch: sie spielen die Songs live ebenso tight wie auf CD. Unglaublich, ich liebe diese Band!

Im Gegensatz zu den beiden ersten Auflagen kommt die Relapse-Version von "Mutilated in minutes" mit komplett überarbeiteten Coverartwork (und dies auch noch vollständig in Farbe) sowie sämtlichen Texten, die dem Album noch einen drauf setzen - blutig und saukomisch zugleich, wie erwartet. Ob jetzt jedoch das originale etwas "thrashigere" Cover besser gefällt oder die zwar grindigere aber irgendwie auch "glattere" Version ist Geschmackssache, ich denke, am besten hat man alle drei Versionen zuhause hahaha...
Jedenfalls gibts jetzt keine Ausrede mehr, warum man dieses Grindbrett nicht im Regal stehen haben sollte - sowohl direkt über Relapse Records als auch über genügend bekanntere Mailorder wie Morbid Records oder Obscene Productions sollte "Mutilated in minutes" erhältlich sein...