MARBLE ARCH - Another Sunday Bright
Label: Century Media
Das war bei mir wohl Liebe auf den ersten Ton, engstirnige Die-Hard-Metaller brauchen allerdings gar nicht erst weiterlesen. Alle anderen, die auch hin und wieder mal etwas Abwechslung suchen, und sich auch mit ruhigeren, softeren Sachen anfreunden können, sollten unbedingt mal ein Ohr riskieren. Dank MARBLE ARCH wird man endlich wieder mal daran erinnert, dass Schweden außer Göteborg-Death und superbösem Blackmetal hin und wieder auch noch etwas anderes zu bieten hat.
MARBLE ARCH werden zwar garantiert wieder in der (wie ich diesen Ausdruck nicht liebe) sogenannten Gothic-Metal-Schublade landen, wo sie allerdings - abgesehen von einigen wenigen Parallelen zu gewissen finnischen Bands a la HIM und ENTWINE (ja, teilweise gesanglich schon) - eigentlich nichts verloren haben.
Eingängige, melodische Songs, ohne schnulziges Keyboard, mit klarem Gesang, durchzogen von einigen UK-Rock-Elementen, düster, doch nicht kitschig, bereiten einem ein sehr eigenes Hörvergnügen. Und da wir gerade bei der UK sind, bei „Sudden Showers“ schweifen meine Gedanken sofort Richtung PARADISE LOST zur “One Second”-Zeit ab.
Der Verzicht auf Keyboards macht aus „Another Sunday Bright“ etwas Besonderes – man vermisst es keine Sekunde, alleine durch die Gitarren wird eine tolle Atmosphäre kreeirt.
Aufgepeppt wird „Another Sunday Bright“ auch noch durch die Backing Vocals von Tanja, der (neuen) LULLACRY-Sängerin, die es mit ihrer tollen Stimme schafft, die Songs perfekt abzurunden – eigentlich hätte sie ruhig ein bisschen mehr singen können und auch sollen. Ein gutes Beispiel dafür, wie perfekt sich die weiblichen Parts in die Lieder einschmiegen, ist „Dead Air“ – jener geniale Track, der mich bereits beim ersten Mal Hören süchtig machte.
Inspiriert wurden die Schweden auch von ihren Landsmännern CANDLEMASS, aber auch von THE CURE, was man auch hie und da hört, ebenso wie einige Alternative- oder Indie-Einflüsse.
Apropos Landsmänner, wer sich an MADRIGAL erfreuen kann, dem seien MARBLE ARCH auf jeden Fall wärmstens ans Herz gelegt. Mit eben genannten könnte man MARBLE ARCH noch am ehesten gefahrlos in einen Topf werfen.
„Another Sunday Bright“ macht jeden trüben Sonntag und auch den sonst so triesten Alltag erträglich.
Hier liegt mir ein wirklich sehr empfehlenswertes Album vor, das von Anssi Kippo aus den berühmt berüchtigten Finnvox-Studios (der ja bekanntlich auch u.a. für zum Beispiel CHILDREN OF BODOM zuständig ist) produziert wurde, was ebenfalls sehr für das gute Stück spricht. Treffender, als es in der Info von Century Media steht, kann man es jedenfalls fast nicht mehr ausdrücken:
“It might take a few turns here and there, but afterwards 'Another Sunday Bright' will without a doubt be a fellow friend – and not only for your darkest hours”. Amen.

www.marblearch.nu


7 von 7 Punkten
Anita
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Beitrag vom 22.09.2002
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