Wenn ich eine neue CD in die Hände bekomme, wird mein erster Eindruck naheliegender Weise durch das Cover beziehungsweise das Artwork geprägt. Dieses kann auch dazu beitragen mich davon abzuhalten, mir eine CD anzuhören - „God Was Created“ zählt - geziert durch eine abgrundtief schlechte „ich wäre gern ein grausliches Monster“-Zeichnung - definitiv zu diesen Alben. Im Inlay finden sich dann auch noch mehr oder weniger peinliche Splatterzeichungen... Womit rechne ich? Mit etwas, das sich in der Gegend dilletantischen Death Metals bis fürchterbarsten Grindcores bewegt.
Egal, den ersten Eindruck bereits fest gefasst, fange ich an mir die CD zu Gemüte zu führen. Die ersten Töne erklingen und ein großes Fragezeichen steht mir ins Gesicht geschrieben. Ich höre ähnliche Akustikgitarrenklänge wie sie IN FLAMES' „The Jester Race“ Album eröffnet haben. Tiefes Gegrunze ertönt, die restliche Band setzt ein, man schwenkt in Riffing irgendwo zwischen GOD DETHRONED, den harten Teilen der letzten beiden Alben von AETERNUS und DIMENSION ZERO mit leichten Black Metal Einsprengseln um. Die Parallele zu der Harmonieführung beziehungsweise den Akustikeinsätzen auf IN FLAMES' Zweitwerk findet sich über das ganze Album immer wieder, wenngleich das Ganze in der Brachialität von DIMENSION ZERO, der Zweitband von IN FLAMES-Gitarrero Jesper Strömblad dargeboten wird. Gelegentliche dezente Keyboardeinsätze runden das Album definitiv ab.
Wie bereits erwähnt, thronen über dem Allen meist äußerst „böse“ Vocals à la AETERNUS, die gegentlich durch SOILWORK-ähnliches Gekreische aufgelockert werden.
Weder produktionstechnisch noch spieltechnisch gibt es Mängel anzumerken.

Fazit: 5 Punkte für ein gutes melodisches, aber schön hartes Death Metal Album, auf dem nichts neu erfunden wird, das aber einfach Spaß macht. 1 Punkt Abzug ist hier für das üble Artwork einberechnet. Eigentlich schade, denn ich hätte gerne 6 Punkte hergegeben.