Was kann man von einer Band aus "Corby" erwarten – einer britischen Stahlindustriestadt, die seit der Ära Thatcher von Arbeitslosigkeit und Kriminalität gebeutelt ist? Genau! Eins auf die Mütze! RAGING SPEEDHORN machen auf ihrem neuesten Output "We Will Be Dead Tomorrow" wieder einen wüsten Mix aus Death-Metal, Noisecore und Nu-Metal, der vom vom ersten Takt an voll auf’s Zentralmassiv zielt. Hakte es beim Debut noch an manchen Ecken, so haben RAGING SPEEDHORN jetzt anscheinend zueinander gefunden und rollen mit hörbarer Spielfreude durch die elf Tracks ihres frischen Silberlings. Los geht es mit dem bezeichnenden Titel "The Hate Song", in dem sich die beiden Frontgrunzer John Loughlin und Frank Regan ordentlich anplärren und in knapp 2 Minuten einen unmissverständlichen Einstieg bescheren. Teilweise klingen die Shouter sehr ähnlich wie Phil Anselmo auf seinem neuen Projekt SUPERJOINT RITUAL - doch gibt es vor allem in musikalischer Hinsicht sehr auffällige Parallelen zu den Amis von KILLSWITCH ENGAGE. Im Gegensatz zur amerikanischen Konkurrenz konzentriert sich das Sextett jedoch nicht so sehr auf die Technik, sondern mehr auf die Songs an sich. Sehr schöne Wechsel zwischen High-Speed Parts und Half-Time Grooves lassen hier mehr als einmal das Tanzbein zucken. Vor allem Freunde von kurzen, knackigen Songstrukturen kommen hier voll auf ihre Kosten, hält man sich doch im Durchschnitt immer schön an die klassischen "3,5 Minuten". Insgesamt stellt "We Will Be Dead Tomorrow" einen passablen Longplayer für Fans der härteren Gangart dar der mit Sicherheit auch Live ein Erlebnis sein dürfte.