THE VIRUS waren Mitte Februar 2002 als Vorgruppe für DROWNING POOL engagiert, als ich das erste Mal von ihnen hörte. Sie überraschten mich damals mit ihrer Mischung aus Techno/Elektro Samples und harten Industrial Gitarren. Somit war ich auf ihre CD sehr gespannt.
THE VIRUS sind schon einige Jahre im "Wiener"-Underground unterwegs - 1999 schafften sie auf den dritten Platz beim "Yamaha Band-Contest", mit "Digital life" liefern sie bereits ihren dritten Output ab. Die Singles "Stray" und "System" waren die Vorboten im Jahr 1999 bzw. 2001.
Zu der Musik von THE VIRUS: wie bereits erwähnt eine Mischung - eher Symbiose - zwischen harten Industrial Gitarren, Samples/Loops und einem abwechslungsreichen Gesang. Dieser reicht von aggressivem Gesang über Flüstern/Sprechen bis hin zu melodischen Passagen, die von Samples untermalt werden. Bei THE VIRUS sind die Gitarren im Vergleich zu THE KOVENANT (die einen sehr ähnlichen Stil spielen) mehr in den Hintergrund gestellt und überlassen das Spielfeld dem Sampler. Live kommen die Gitarrenparts um einiges lauter und druckvoller rüber und sorgen für das notwendige "live" Feeling.
Beim Songwriting haben THE VIRUS keine Probleme. Jeder Song hat seine eigene Identität und klingt nicht wie sein Vorgänger. Besonders gut gefallen mir die abwesechlenden Gesangsmelodien und die verschiedenen Samples. Der Sampler-Programmierer muss da wohl einige Tage herumprobiert haben. Auch der Einsatz von Frauengesang wird nicht gescheut, dieser wird bei Songs wie "Dreams" und „Stray“ gekonnt integriert, wodurch das musikalische Spektrum erweitert wird.
Die Aufnahmequalität dieses Album ist ebenfalls spitze. Besser geht’s nicht.
THE VIRUS: Ein Highlight in "unserem" Underground. Labels sollten ihnen eine Chance geben, denn sie haben es allemal verdient.