Dieses Album würde ich wirklich nur eingefleischten Fans von kitschigem Prog-Metal empfehlen. Ich hatte EVERON zuvor noch nie gehört, legte also gespannt die CD auf, und wartete auf die ersten Klänge. Am Anfang war ich noch recht interessiert, doch nach der ersten Hälfte des ersten Liedes wurde der Gesang einfach langweilig und nervig... Irgendwie 08-15, irgendwie mangelt es an Ausdruck in der Stimme, das gewisse Etwas fehlt leider. Musikalisch ist man zwar um einiges besser drauf, aber teilweise schon ziemlich poppig, zu langsam und zu langweilig. In manchen Passagen driftet man schon fast in Kitsch-Rock, der in die Charts passen würde, ab. Durch die ganze CD ziehen sich ewig schnulzige Klaviermelodien und der anstrengende Gesang, und abgesehen von einigen kurzen Soli kommen die Gitarren viel zu kurz. Beim Zuhören merke ich schon, wie die Augenlider immer schwerer werden, und ich mich nicht mal mehr auf die Musik konzentrierten kann - zuhören unmöglich. Gute Schlaftablette.
Auch die Texte sind teilweise nur mehr kitschig, dann zur Abwechslung einfach nur blöd. Sicher, das wichtige ist die Musik, doch bei klarem Gesang, wo man alles verstehen kann, sind die Texte eben mal wichtiger als zum Beispiel beim Grindcore. Die Produktion ist dafür ziemlich gut, ein kristallklarer Sound, doch für meinen Geschmack ändert das auch nichts mehr. Ach ja, auch interessant, im Booklet findet sich noch eine Nachricht an BILLY JOEL, in der man sich entschuldigt, beim letzen Lied – dem Titeltrack „Bridge“ - einige Parts von seinen Songs entlehnt zu haben – er dürfe aber auch gerne auf EVERON-Material zurückgreifen. Jaja, das sagt wohl schon einiges aus. Im Endeffekt ist „Bridge“ einfach ein gut produziertes, sicher nicht schlechtes, langweiliges Album – was aber eindeutig Geschmackssache ist. Wie gesagt – wer auf Prog-Metal oder sagen wir einfach melodischen Kitschrock mit viel Klavier steht, der soll ruhig zugreifen, ich kann hiermit eindeutig gar nichts anfangen.