ETERNA - The Gate
Label: Scarlet/SPV
Wahre Instrumentalkünstler sind die brasilianischen Power Metaller ETERNA, die ganz offensichtlich eigentlich Italiener sein müssten – optisch wie akustisch. Man ergießt sich zwar nicht so in Bombastkitsch wie RHAPSODY und kann auch soundtechnisch nicht 100% mithalten (fette Bässe, aber kreischige, drucklose Gitarren und Keys). Die Komposition ist streckenweise nicht so offensichtlich angelegt wie bei oben genannten Italos, was allerdings teilweise erzwungen wirkt. Ein „b“ erzeugt zwar manchmal eine interessante Tension, ist aber nicht immer der Weg aus der Vorhersehbarkeit..... Die Keys klingen teils grauslich schrill und decken leider oft mehr zu als notwendig wäre. Dafür wird man oft durch interessante Läufe, exotische Skalen, leicht progressiv wirkende Arrangements und Soli entschädigt, allerdings nicht 100%. Der Schlagzeuger sticht definitiv heraus, der hat seine Rudiment – Hausübungen gut gemacht.
Der Song „Fight“ (so klasse Titel können sich nur Südländer einfallen lassen, hihi) ist einmal gleich mein Favourite. Melodisch – Moll Dramatik paart sich mit echtem HEAVY Refrain und zeugt hiermit einen beunruhigend starken Bastard aus ARCTURUS und MAIDEN. Das muss mein Hang zu arabesken Klängen sein ! Das darauffolgende „Winter“ erfreut durch eine sehr geile Atmosphäre und einen etwas transparenteren Sound. Eine wirklich geile 08/15 Power Metal Nummer ! Auch hier darf eine Ballade nicht fehlen. „Living Word“ strotzt nur so vor Schmalz, ist absolut verzichtbar. Mit „The Gate“ wird das Material wieder interessanter, zumal man hier merkt, dass der Gesang auf der gesamten Scheibe erheblichen Schaden anrichtet, um nicht wie ein RHAPSODY Klon zu klingen...also nicht unbedingt positiv zu sehen, hehe.... Es folgen neben ein paar belanglosen Songs noch eine schöne, doch belanglose Ballade, die sich wohl stark an „Carrie“ von EUROPE und „Heart of Steel“ von MANOWAR orientieren möchte, und ein fast 1:1 von RHAPSODY abgeschauter Song.
Sicher keine schlechte Scheibe, allerdings reißt mich das Ding nicht gerade vom Hocker... Das Cover hat jemand in einem 3-d Programm gestaltet, nun, eher schwächlich, üble Farben, ein Logo mit stattlichen 5 SS-Runen und Reaktor – Kühltürme statt Schlosstürmen regen mich zu folgendem Ergebnis an:
Technisch und musikalisch wäre wohl alles da, aber den Grossmeistern aus Italien hat man leider nicht wirklich etwas entgegenzusetzen.
Deshalb

www.eterna.com.br


4 von 7 Punkten
Corniger
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Beitrag vom 12.08.2002
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