Die Amis ENGORGED liefern mit ihrem selbstbetitelten Debüt zwar ihren ersten Longplayer ab, konnten sich aber bereits mit einigen Demos, EPs und Splits (mit den altbekannten IMPALED) schon einen Namen im Underground machen und werden diesem auch auf dem Debüt mehr als nur gerecht - einerseits lassen sie Kultcombos wie BRUTAL TRUTH, REPULSION, IMPETIGO und TERRORIZER wieder aufleben, als auch noch ihr Fabile für alten Hardcore-Thrash der Marke S.O.D. sowie GUILLOTINE und uralte SLAYER / ANTHRAX / KREATOR / SODOM hinzukommt.
Gleich mit "The dreadnaught" brettert man in bester BRUTAL TRUTH-Manier los, bevor man in S.O.D.-mäßige Refrains übergeht und über wieselflinke SLAYER-Soloarbeit in IMPETIGO-Gefilde vordringt und munter dahin gurgelt, bevor man mit Jeff Walker-ähnlichem, fiesen Gekeife dem Ganzen noch die Krone aufsetzt. Obwohl dieses Grundprinzip mehr oder weniger das ganze Album lang gehalten wird, findet man dennoch genug Abwechslung, da allein die äußerst variablen Vocals (für die sich übrigens die gesamte Band sowie Gastsänger Rob von den Porngrindern FORNICATOR und Gurge der Grinder LORD GORE verantwortlich zeigen) jedem Song einen gewissen, eigenen Charakter verleihen, als auch MORTICIAN-mäßige Horrorintros (allerdings seltener und passender eingesetzt) nicht nur die Intensität erhöhen sondern auch zusätzlich die Trax optimal untermalen. Außerdem pendelt man gekonnt zwischen Blastspeed und Moshparts hin und her, während die Produktion zwar wuchtig aber dennoch oldschool aus der heimischen Anlage wummert - besonders die Bass hätte nicht besser und passender produziert werden können. Die Gitarren sägen gewaltig, aber trotzdem hört man jede einzelne Nuance heraus und auch in der Solo-Arbeit gibt es nichts zu bemängeln - da passt einfach alles von vorne bis hinten perfekt zusammen - und selbst ich als alter Nörgler würde da absolut nichts verändern.
Zumal hat der Fünfer ein enormes, schräges Humorpotential - obwohl die Texte auf verschiedenen Horror-, Action- und Splatterstreifen basieren ("Zombie III", "Dawn of the dead", Day of the dead", "It came from beyond", "Night of the living dead") sind sie einfach nur witzig und regen eher zum Ablachen an, als dass sie schockieren. Die Scheibe macht einfach Spaß ohne Ende und weiß auch musikalisch zu überzeugen, wer allerdings nur auf ultrabrutales Gebolze der Marke DISGORGE oder MURDER CORPORATION und Co. steht und mit gelegentlichen Hardcore-Vox oder Punk-Riffing nichts anfangen kann, sollte hiervon die Finger lassen. Wer aber mit Kultcombos wie S.O.D., BRUTAL TRUTH, REPULSION, IMPETIGO und Co. groß geworden ist und diese auch kennen und lieben gelernt hat, kann und wird bei ENGORGED nichts falsch machen!
Bleibt nur noch zu offen, dass auch die restlichen alten Veröffentlichungen in Zukunft etwas leichter erhältlich sein werden als bisher...
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