Drei Jahre nach "F.T.T.W." melden sich H2O zurück – wer einmal einen ihrer genialen Liveauftritte gesehen hat wundert sich, daß die Jungs überhaupt noch Zeit und Lust haben, ins Studio zu gehen. "Go" bietet im Vergleich zu ihren vorherigen Alben eindeutig mehr (Melodic) Punk und weniger Hardcore – ob das wohl mit ihrem Wechsel vom Kultlabel Epitaph zum Major MCA zusammenhängt?

"Go" ist zwar etwas anders, aber keineswegs schlechter als ihre früheren Alben. Das Album regt definitiv zum hüpfen an (oder wenigstens zum Kopfnicken, wenn man nebenbei ein Review schreiben muß), und mit Liedern wie "Memory Lane" oder "Forest King" liefern H2O schnellen Melodic-HC-Punk (ja, sogar das läßt sich kombinieren) mit intelligenten Texten. Als Bonus gibt’s dann auch noch eine Coverversion von MADONNAS "Like A Prayer". Im Unterschied zu den meisten Punkcoverversionen (vor allem denen, die mit viel Marketing in den Markt gedrückt und als x-fach vergoldete Single verkauft werden) ist das aber keine einfallslose wir-können-jedes-Lied-doppelt-so-schnell-spielen Version sondern ein fetziges Lied im typischen H2O-Stil – vielleicht gerade deswegen, weil es ja "nur" ein Bonussong ist.

H2O sollte man auf keinen Fall versäumen und mindestens einmal live gesehen haben. Wer die Möglichkeit dazu nicht hat, sollte sich als Ersatz "Go" zulegen – und wer H2O schon live gesehen hat, wird sich die Scheibe sowieso kaufen.