Mit THUNDERSTONE schickt das renommierte Label Nuclear Blast eine weitere finnische Kombo ins Rennen, welche die Mission hat, beim Wetteifern um den Power Metal-Thron ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Diese Veröffentlichung ist auch als das Einstandswerk der Herrschaften anzusehen. Das darauf befindliche Songmaterial klingt in etwa so, wie wenn es einer spontanen Jamsession, an welcher neben den Musikern von STRATOVARIUS und HAMMERFALL auch einige Veteranen aus der Blütezeit der NWOBHM teilnahmen, entsprungen wäre. Das heißt im Klartext, dass THUNDERSTONE in Sachen Keyboardanteile sowie Spieltempo teils frappierend an STRATOVARIUS erinnern, während das balladeske Songmaterial (u.a. „Spread My Wings“) teilweise mit Balladen aus der Feder HAMMERFALLs verglichen werden kann. Was die Ausstrahlung und Aussagekraft der Stücke anbelangt, werden Erinnerungen an Heavy Metal-Größen der 80er geweckt. Diese Vergleiche sollten allerdings nur als Richtungszuordnungen wahrgenommen werden, denn THUNDERSTONE sind bei Gott keine Band, die sich auf blindes Abkupfern beschränkt, um am Erfolg erwähnter Bands mitnaschen zu können. Nein, damit würde man dieser hoffnungsvollen Band Unrecht tun, denn die Jungs sind durchaus talentierte Songwriter und Musiker, und auch das Songmaterial ist keineswegs unterdurchschnittliche Kost. Das Gegenteil ist vielmehr der Fall. Nur: Es mangelt halt wie bei so vielen Szenekollegen ein wenig an Eigenständigkeit, und damit verbunden an Wiedererkennungswert (Markanter Gesangsstil, Art der Komposition). Aber: Es ist mit Sicherheit nicht das 1. Mal, dass eine Band bei der Suche nach ihrer musikalischen Identität schon vor der Produktion des Debutalbums endgültig fündig geworden wäre. Es ist bekanntlich nicht aller Tage Abend, und wenn THUNDERSTONE ihr Können noch mit mehr eigener Identität vermengen können, wird man wohl zu einem noch ernstzunehmenderen Konkurrenten zu erwähnten Bands mutieren.