LEE AARON ist zurück mit einem neuen Album im Gepäck. Scheinbar ist hier Nomen est Omen, denn die zwölf Songs sind mehr als radiotauglich ausgefallen. Der Härtegrad der einzelnen Songs liegt zwischen ROXETTE, ALANNAH MYLES und ABBA.

Mir ist klar, dass LEE AARONs Musik immer breit gefächert war, vom Metal zum Jazz, über Blues Rock und Hardrock bis hin zur Experimentalmusik war alles vorhanden in ihrer über 45-jährigen Karriere. Nach „Fire And Gasoline“ und dem 2019 erschienenem Live-Album „Power, Soul, Rock N’ Roll – Live in Germany“ erhoffte ich mir dann doch wieder mehr eine Rückkehr zu ihren Wurzeln. Leider erfüllt „Radio On!“ diesen Wunsch bei Weitem nicht. Gerade mal zwei Nummern sind etwas härter („Soho Crawl“, „Had Me At Hello“), der Rest wurde mit Weichspüler massentauglich gemacht. Mit „Devils Gold“ ist auch noch eine brauchbare Bluesnummer mit Southern Rock Touch mit von der Partie. Stimmlich zeigt es Karen Lynn Greening (Lees bürgerlicher Name) bei allen Songs, den so momentan angesagten „Trällerpfeifchen“, die sich fälschlich Rockerinnen nennen.

Speziell bei dem anfänglich balladesk klingendem „Wasted“ holt sie alles aus ihren Stimmbändern heraus. Dieser Song ist auch das einzig wahre Highlight der zwölf Songs.

Abschließend erinnert sie sich noch schwermütig an die Zeit als sie „Twenty One“ war. Dabei wird es mir auch schwermütig ums Herz, denn da warst du noch die Metal Queen und nicht das jetzige Rock Prinzesschen.