SONIC YOUTH - Murray Street
Label: Geffen
Nachdem sich der Staub des 11. Septembers gelegt hatte, konnten SONIC YOUTH wieder in ihr New Yorker Studio zurückkehren, um die Arbeiten an ihrem 16. regulären Studioalbum "Murray Street" zu beenden. Man durfte bereits im Vorfeld der Veröffentlichung mehr als gespannt sein, was uns die nicht mehr ganz so junge Überschall Jugend diesmal hinknallen würde, hatte sich die Band doch kurzerhand den kauzigen JIM O’ROURKE auf das bereits seit 1981 schwimmende Schiff geholt und sogleich als fixes Bandmitglied engagiert. Also, CD rein und play und dann... Keine Noise Attacken, keine Feedbackwände und keine Gitarren, die um Gnade schreien. Stattdessen scheinen da fast so etwas wie richtige Indie-Pop-Songs aus den Boxen zu kommen. Natürlich nur fast, sonst würde es sich ja nicht um SONIC YOUTH handeln. Herrlich verschroben sind die insgesamt nur sieben Lieder, und im besten Sinne vertrackt. Da kann es schon mal ein Minütchen oder zwei dauern, bis der Gesang einsetzt und man merkt, dass das Lied schon begonnen hat. Mit fortlaufender Dauer schleichen sich dann auch die schrägen Untertöne langsam ein und die Gitarren beginnen so richtig ordentlich zu fiepen. Murray Street ist, wie wohl auch die anderen Alben der Band, nichts zum zwischendurch Hören. Aktive Rezeption ist angesagt, es lebe die Vielschichtigkeit. Und dann, auf einmal ist die Platte durch und man sitzt nur da. Fantastisch, und das nach so vielen Jahren. Freuen wir uns bereits jetzt auf den Nachfolger. Diese Band hat noch so einiges zu sagen. Hinschauen und lernen, liebe Nachwuchsnoiserocker!

www.sonicyouth.com


6 von 7 Punkten
Gregor
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Beitrag vom 01.07.2002
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