ENDEAVOUR - Island Of Sirens
Label: Deafground Records
Der erste Gedanke, als die verträumten Synthie-Melodien und ein paar Screams aus der Ferne am zweiten ENDEAVOUR Album erklingen, war: „Nicht noch so ein Metalcore-Album“. Doch...

...auch wenn die Berliner so manch Metalcore-Klischee abfeuern, so erinnerte mich der Opener mit dem Titel „Violent Creatures“ bald an die Helden von KILLSWITCH ENGAGE, wenn auch mit eigenen Charme und etwas softer. Kein schlechter Einstieg, aber irgendwie auch nichts Besonderes, auch wenn man technisch hier gute Kost geboten bekommt und auch Sänger Hagen Pieper mit energischem und abwechslungsreichem Gesang überzeugt. Im folgenden „For What It´s Worth“ gibt es dann auch noch unsägliche Breakdowns und wieder diese verträumten Melodien. Gähn! Aber doch, da ist wieder etwas – diese Riffs, diese schweren Rhythmen und der wütende, heisere Gesang. Da muss doch mehr gehen...

...und da geht mehr! Spätestens beim tonnenschweren Hardcore-Batzen im Geiste von HATEBREED oder auch BEATDOWN – und wieder dieser eigene Twist, und dann doch wieder Melodien, die man von Jamie Jasta und seinen Jungs sicher nicht zu hören bekommen würde, aber die setzen ENDEAVOUR doch geschmackvoll und dezent genug ein. Auch der vorangegangene Titeltrack zeigt schon die Hardcore-Wurzeln, sehr geile Riffs und eine coole Dynamik. Etwas eigenwillig kommt das vertrackte „What Exceeds Our Minds“ daher, bietet ein paar eingesprochene Elemente, um eine Geschichte zu erzählen, hat aber auf jeden Fall auch seine Momente. „Downer“ beginnt mit Klavier, wird später aber seinem Namen gerecht, denn der schwere Hardcore zieht wirklich gut runter, bevor „The Legacy“ den kurzen Hassbatzen dann wieder mit mehr Melodien und einem Schwenk in wütend-atmosphärischen Deathcore abschließt.

„Island Of Sirens“ macht es mir nicht einfach. Einerseits wirken die Jungs aus Berlin etwas unentschlossen und das Material recht roh und unausgegoren, aber irgendwie ist die Mischung und Vielseitigkeit auch überaus interessant und technisch einwandfrei. Sollten ENDEAVOUR noch etwas feilen und die verschiedenen Genres etwas homogener zu einem Gesamtwerk verschmelzen können, könnten wir auf ein innovatives Meisterwerk hoffen. So bleibt aber schon ein verdammt starkes Stück Metal/Hard/Deathcore, das etwas zwischen den Stühlen steht. Aber die hat man schon ganz gut zusammengerückt.

www.facebook.com/endeavourberlin


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Violent Creatures
2. For What It´s Worth
3. Island Of Sirens
4. The Prey
5. What Exceeds Our Minds
6. The Deep
7. Downer
8. The Legacy
Gesamtspielzeit: 29:12

maxomer
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Beitrag vom 05.05.2021
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