Eigentlich wären die Deutschen Death Metaller ENDSEEKER wunderbar in die Presche, die DISMEMBER hinterlassen haben, gesprungen. Auch wenn es noch kein neues Album der Schweden gibt, sind diese zumindest wieder offiziell aktiv. Aber an gutem alten, neuen Stockholm-Death Metal kann man eh kaum genug bekommen, weshalb die Bands durchaus ganz gut koexistieren oder sogar gemeinsam touren können. Mit „Mount Carcass“ gibt es das nun das dritte Album der fleißigen Hamburger.

Und Lenny und seine Jungs machen genau da weiter, wo sie mit „Flesh Hammer Prophecy“ angefangen und dem Nachfolger „The Harvest“ vor gut zwei Jahren aufgehört haben. Mit dem legendären Stockholm-Sound inklusive HM2-Distrotion Effekt Pedal ballern sich die Herren authentisch, gekonnt und ultrabrutal durch neun Kompositionen, die mal flott, mal groovend und mal alles niederwalzend, aber auch mal etwas atmosphärischer, keine Wünsche offen lassen und Fans von DISMEMBER, GRAVE oder ENTOMBED frohlocken lassen. Ein paar kleinere Kniffe haben sich die Norddeutschen aber dennoch in Form von ein paar mehrstimmigen Parts, ein paar weniger übliche Rhythmen oder Riffs und weiteren Details einfallen lassen. Vor allem beim recht verspielten Instrumental „Escape From New York“ fällt auf, dass die Jungs durchaus ihre ganz eigene Handschrift besitzen. Außerdem will man hier mit Titel wie „Count The Dead“ oder „Cult“ auch so manch sozialen und politischen Missstand lautstark aufzeigen.

Langweilig wird einem in dem halbstündigen Präzisions-Geballer somit definitiv nicht. Wer auf Stockholm-Tod steht oder ENDSEEKERs Schaffen sowieso schon verfolgt, der wird auch an „Mount Carcass“ nicht vorbei kommen.