L.A. GUNS gehören sicher zu den meisterwähnten Bands, wenn man das Thema Sunset Strip, Los Angeles, Hollywood und die glorreichen Zeiten des Sleaze Rocks in den Mund nimmt. Ebenfalls gleich oft werden sie erwähnt, wenn es um Auflösungen, Austausch der Bandmitglieder oder Reunionen der Band geht. Es verwundert auch nicht, dass man sich bei dem Wirrwarr nicht mehr wirklich auskennt, nicht einmal wenn man das Internet zu Hilfe ruft. Egal, im Moment ist es nur wichtig, dass man weiß welche L.A.GUNS man sich im Moment anhört, da es nunmehr zwei Inkarnationen mit gleichem Namen gibt.

Das jetzt erschienene Album „Renegade“ darf sich die Combo um Drummer Steve Riley auf die Kappe schreiben. Den großen Unterschied zur Band Nummer 1 unter der Fuchtel von Phil Lewis (Sänger der L.A.GUNS mit Riley am Schlagzeug) besteht, dass diese Version das Banner von „Cocked & Loaded“ so sleazig wie möglich in die Höhe hält. Rileys Pistolen dagegen kommen hier dann etwas beruhigter und seichter daher, haben aber hier wiederum das kommerzielle Ohr mit ihren Riffs, Hooks und Melodien auf ihrer Seite.

Songs wie „Crawl“, „Renegades“ oder „Well Oiled Machine“ gehen sofort groovig ins Ohr und bleiben mitunter etwas länger haften. Mit „You Can’t Walk Away“ und „Would“ schielen die Jungs gar auf die Möglichkeit, im Radio on Air zu gehen. Möglich wäre es mit diesen aufgehübschten Pop-Songs allemal.

Nach Anhören der Werke beider L.A.GUNS wird einem doch sehr bald klar, dass man sich hier fast nur mehr beim Bandnamen gleicht. Rileys GUNS haben sich die melodischere Seite des Rocks zu Herzen gemacht, ist aber gar nicht schlimm. Man kann sich beide anhören und dann selber entscheiden wem man mehr Spielzeit gönnt!

“Renegades“ gönnt einem mit etwas mehr als 39 Minuten nicht wirklich viel, oder gibt es die zweite gleichnamige Band nur, weil man verschmähte Songs nicht auf den Markt bringen wollte? Fragen über Fragen, also einfach ins nicht so kalte Wasser springen und sich eine eigene Meinung bilden.