INTO THE GORE - Pain must be amplified
Label: Metal Age Productions
INTO THE GORE existieren nach eigenen Aussagen nur für einen Grund: unschlagbare Extremität und musikalische Perfektion. Gut - ist nichts wirklich neues und haben auch schon viele Bands von sich behauptet. Papier ist geduldig.
Nur, bei den Griechen stimmt das auch noch - ohne Grenzen oder Normen, expressionistisch und brutal bricht "Pain must be amplified" - einem unangekündigtem Bombergeschwader gleich - überraschend in die heimelige Atmosphäre herein. INTO THE GORE sind die Vermenschlichung des abstrakten Begriffs "Schmerz" - intensiv, andauernd, vernichtend und zerstörerisch ... unglaublich.
Wenn man alte CRYPTOPSY oder IMPALED NAZARENE als Beispiel heranzieht - "Blasphemy made flesh", "None so vile" oder die Frühwerke der ständig alkoholisierten Finnen - waren extrem. Verdammt extrem - selbst für heutige Verhältnisse - und für viele schwer verdaulich, aber INTO THE GORE gehen noch einen Schritt weiter über den Abgrund zwischen Hyperventillation und Kollaps, schrauben die Musik in Geschwindigkeiten hinauf, die verdammt nahe an das Menschenmögliche heranreichen, ohne jedoch an Intensivität zu verlieren. Von der ersten Sekunde an bis zur letzten herrscht auf "Pain must be amplified" im Gegensatz zu vielen anderen ähnlichen Bands aus dem Genre ein ORGANISIERTES Chaos, es fickt einem so richtig das Gehirn durch - besonders wenn man sich Michael's Drumming anhört... Ich denke, es ist das durchgedrehteste, verrückteste, schnellste, durchdachteste, präzieseste und druckvollste Drumming zugleich, das ich jemals gehört habe - während die Gitarren sich mit messerscharfem Riffing gandenlos durch sämtliche Hautschichten bis zum Knochen durchsägen - und selbst dann noch weiter... Das Jazz-angehauchte Bassing versetzt wie so oft die Gedärme in angenehme Schwingungen, während die unglaublich variable und abwechslungsreiche - und wiederum extrem intensive - Stimme A.M.X.'s dem Trommelfell den Todesstoß versetzt. Teils verzerrt, teils grunzend, teils hardcorelastig, teils schreiend kreiert "der Sänger mit dem komischen Namen" eine Atmosphäre, die irgendwie über dem groovenden, chaotischen, aber dennoch durchdachten Musikdesaster des Quintetts steht - und dennoch irgendwie ständig mit der Musik zu einem Ganzen verschmilzt...
Es schmerzt, es schmerzt wirklich - aber das tut guuuuuuuuut, verdammt gut - und anstatt dem ganzen ein schnelles Ende zu bereiten, sollte man nach dem ersten Durchlauf auf den Masochisten in sich selbst hören und wiederum auf [play] drücken... Auf ein neues...!

Auf "Pain must be amplified" befinden sich fünf neue Songs plus fünf neu eingespielte der "Raw" Promo von 1999 und wer bereit ist, für eine halbe Stunde den reinen, unverfälschten Schmerz zu ertragen, der erhebe sein wertes Gesäß und besorge sich das (auch grafisch hervorragende und interessante) Hammerteil ... and then, kill some!

www.intothegore.com


7 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 01.07.2002
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