HARAKIRI FOR THE SKY - Maere
Label: Aop Records
Mit „Maere“ starten die fast schon kultigen Österreicher HARAKIRI FOR THE SKY in die nun schon fünfte Runde Post-Black Metal. Und auch dieses Mal erwartet uns eine Mischung aus Extremen zwischen dichter, melancholischer Atmosphäre und heftigen Black Metal-Attacken, für die Fans die beiden Musiker J.J. und M.S. kennen und lieben.

Mehr als 70 Minuten entführen uns die Jungs in ihre Klangwelten und enttäuschen auch dieses Mal nicht. Der Sound ist nochmal etwas besser, intensiver und differenzierter geworden, wohingegen der Gesang nach wie vor irgendwo aus dem Hintergrund, aber nicht minder effektiv, wütend und verzweifelt, erschallt. Mit gekonnten Melodien, dichtem Sound und einer höchst melancholischen Grundstimmung balancieren die beiden zwischen den genannten Extremen und bieten absolut spannende und mitreißende Kompositionen, die zwischen fünf und elf Minuten schwanken und zu keiner Sekunde Langatmigkeit aufkommen lassen. Aufgelockert wird immer mal wieder mit wunderschönen Piano-Zwischenspielen, einfühlsamen Melodien und gelungener Percussion. Zudem konnte man ALCESTs Neige für „Sing For The Damage We´ve Done“ gewinnen. Gerade diesen Song möchte ich auch als Anspieltipp nennen. Stellvertretend für das restliche Material, das dieses hohe Niveau mühelos halten kann, zeigt der Track, dass HARAKIRI FOR THE SKY in allen Bereichen punkten können. Knackige Riffs, eindringliche Melodien und wunderschöne Zwischenspiele treffen auf aggressive, aber präzise Beats von Session-Drummer Kerim „Krimh“ Lechner (SEPTICFLESH, DEVIN TOWNSEND) sowie generell heftige Black/Death Attacken. Und immer wieder kommen neue Details ans Tageslicht, die Tracks extrem detailverliebt und durchdacht erscheinen lassen. Im Verlauf dieses Epos von einem Album schaffen es die Jungs gleichermaßen den roten Faden zu wahren, wie auch für genügend Abwechslung zu sorgen durch verschiedenste Einflüsse im Riffing, verschiedene Tempi und Ansätze was die Atmosphäre betrifft, die stets irgendwo zwischen Hoffnungslosigkeit, Apokalypse und Lichtblick schwankt. Dazu gibt es mit „Song To Say Goodbye“ ein überraschendes Cover von PLACEBO, das sich im Harakiri-Soundgewand perfekt ins Gesamtbild einfügt.

Kaum zu glauben, aber HARAKIRI FOR THE SKY konnten den verdammt starken Vorgänger „Arson“ in so ziemlich allen Belangen nochmal toppen und liefern eines der stärkesten Post-Black Metal Werke der letzten Jahre ab, das trotz seines enormen Umfangs, keine Durchhänger aufweisen kann und mühelos bei der Stange hält.

de-de.facebook.com/HarakiriForTheSky


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. I, Pallbearer
2. Sing For The Damage We´ve Done
3. Us Against December Skies
4. I´m All About The Dusk
5. Three Empty Words
6. Once Upon A Winter
7. And Oceans Between Us
8. Silver Needle // Golden Dawn
9. Time Is A Ghost
10. Song To Say Goodbye (PLACEBO)
Gesamtspielzeit: 71:43

maxomer
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Beitrag vom 23.02.2021
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