Der Fakt, dass Norwegen ein guter Boden für hochwertige (Gitarren-) Musik ist, kann man ja seit Mitte der 90er als unbestritten bezeichnen. Nun macht sich mit LÜT eine neue Generation auf, um nach Bands wie TURBONEGRO oder KVELERTAK auch außerhalb der Landesgrenzen für Furore zu sorgen.

Mit letzteren hat die Band aus Oslo auch gemein, dass die Texte so gut wie auschließlich auf Norwegisch verfasst sind. Schon der Opener und Titeltrack “Mersmak” lässt erahnen, dass die fünf jungen Herren zwar mit (Death-)Punk, Schweine-Rock, Hardcore und Blackmetal sozialisiert wurden, aber dennoch musikalisch eigenständige Pfade bestreiten.

So gibt es hier eine Melange aus hektischen Postpunk, mit gelegentlichen Ausflügen in Pop-Rock und Post-Hardcore. So keift sich der Sänger Markus Danielsen Danjord in recht hoher Stimmlage durch die Songs, denen es dennoch nicht an Eingängigkeit fehlt, wie „Ingenting Å Angre På“ oder „ViepaÅ“ eindrucksvoll unter Beweis stellen, und man obwohl der Text quasi unverständlich ist, man schon beim zweiten Durchlauf mit zusingen versucht. Beim augenzwickernden “We Will Save Scandirock” wird dann das Tempo ordentlich angezogen, es soll aber das einzige Mal in diesen 35 Minuten bleiben, dass so etwas wie Aggressivität aufkommt.

Ansonsten überwieg auf “Mersmak” die positiven Vibes, eine Platte die ungemein Spaß macht und ein mehr als gelungenes Zweitwerk von LÜT. Da der Band eigentlich auch der Ruf vorauseilt, eine großartige Live-Band zu sein, bleibt auch bei diesem Review zum Abschluss nur die Feststellung und Hoffnung, LÜT als bald möglich einmal in unseren Breiten begrüßen zu dürfen.