Bei GEBRÜDER aus Kärtnen werkeln, wie könnte es auch anders sein, drei Brüder, Christian, Markus und Peter Schellander. Bei ihrem Bandnamen dachte ich zuerst an die Gebrüder Grimm bzw. an HANSON, haha, aber solche Musik machen sie natürlich nicht, sondern eine Mischung aus Metal und Hardcore, wie ich es bezeichnen würde. Der Opener "Bang your head" gibt gleich ihre Richtung vor, sowohl Songmaterial als auch Sound (die CD wurde im TST Studio Klagenfurt aufgenommen) gehen in Ordnung. "Bang your head" sollte wohl als eine Art Szenehymne fungieren, ist zwar gut, aber durch die zu oft wiederholten Passagen sehr langatmig. Aber die anderen Songs gefallen mir eigentlich, besonders die deutschen Vocals, welche sich mit Themen wie Gewalt, Politik, Drogen und Krieg beschäftigen, erzeugen Stimmung...vergleichbar mit CLEAREOL zu "Inside"-Zeiten.
Von der Qualität läuft meiner Meinung nach die CD in zwei entgegengesetzte Richtungen. Während "Verlassen" und besonders "Traum" positiv auffallen, nerven die englischen Songs regelrecht, wegen der Vocals. Ich rätsle z.B. bei den Lyrics von "Bang your head", wo es heißt: "each must fight for its freedom
will go like long that yet so further / but we are now here and are free / go not the incorrect way" - was wollen sie uns mit "will go like long that yet so further" sagen?
Normalerweise würde sich kaum jemand deswegen aufregen oder dieses überhaupt erwähnen, aber bei den laut gemischten Vocals, die durch und durch verständlich sind, kommt man nicht daran vorbei, diese genau auf sich wirken zu lassen. Zudem bin ich auch Englischstudent.
Ich würde die englischen Vocals weglassen, da diese die Songs ziemlich kaputt machen und "U.Boot" ungewollt wie eine Parodie auf korrektes Englisch klingt, samt "dess" (death) und "bomppp" (bomb..welches natürlich "bom" ausgesprochen wird), wie im Song "U.Boot"...es wird quasi auf Deutsch getextet und wortwörtlich übersetzt, was klarerweise niemals gehen kann. Ein eigenes Beispiel: "Du kannst mich mal" heißt im Englischen natürlich nicht "You can me once", z.B.
Abgesehen von diesen großen Mängeln sind die deutschen Songs gut gelungen, "Traum" überzeugt wirklich, ich würde der Band raten, zukünftig nur mehr Deutsch zu singen, da die Ausdruckskraft um ein Vielfaches größer ist und die Musik auch nicht von dem schlechten Englisch zerstört wird.