Die Band hat ja nach unglaublichen 33 Jahren Bandgeschichte nicht nur absoluten Heldenstatus im (Hardcore)-Punkrock sondern kann sich aufgrund der musikalischen Fertigkeiten auch erlauben gänzliche neue Wege zu beschreiten. „Volume Two“ stellt nun so etwas wie ein Best Of-Album dar, allerdings präsentieren sich die Songs in gänzlich neuem Gewand. Beim Arrangement der Tracks ging man mehr als deutlich vom Gas und verzichtete auf wuchtigen Bass wie Schlagzeugeinsatz. Auch wenn dies wohl so einigen übel aufstoßen mag, über weite Strecken funktionieren die Songs hervorragend, was natürlich auch die Songwriterqualitäten der Band von der Ostküste nochmals eindrücklich unter Beweis stellt.

So gerät das bekannte wie pfeilschnelle „Highway Kings“ zu einer flotten Folkpunk Nummer, die den schwermütigen Text inden Vordergrund spült. Einer der Bandklassiker „Hopeless Romantic“ klingt gar, als hätte ihn Mark E. Smith von den EELS neu aufgenommen. Spätestens hier werden wohl viele die Stop-Taste drücken, denn mit üblicher BOUNCING SOULS-Kost hat das recht wenig zu tun. Aber wenn man sich darauf einlässt wird man mit elf wunderbaren Songs belohnt, die im Gegensatz zum gewohnten Sound der Band sehr schwermütig geraten sind, aber gerade dies macht „Volume Two“ wohl auch so speziell. Produziert hat übrigens Will Yip, der nicht 2019 nur schon die EP „Crucial Moments“ produziert hat, sondern in jüngere Vergangenheit auch für krachende Genrehighlights von CODE ORANGE oder TURNSTILE verantwortlich ist und einmal mehr beweist, dass er produktionstechnisch ein „Hans Dampf in allen Gassen“ ist. Ein mehr als gelungenes Album und ein etwas anderes Best of.