LABYRINTH - Welcome To The Absurd Circus
Label: Frontiers Music
Die 1991 gegründeten LABYRINTH, unter anderem vom späteren RHAPSODY OF FIRE Sänger Fabio Leoni, startete damals als ein Zwischending aus Power und Speed Metal mit etwas progressivem Einfluss. Nach einigen guten Alben und mehreren Personalwechseln, wurden die Gründungsmitglieder Andrea Cantarelli und Olaf Thorsen von Frontiers angefragt, ob sie sich nicht ein Comeback vorstellen könnten. Sänger Roberto Tiranti, der 2003 zur Band stieß, ließ sich nicht lange bitten und so erschien 2017 ihr Comback-Album „Architecture Of God“, das ein gewaltiges Echo erhielt. Und schon damals schielten die Italiener mehr auf die progressive Seite. Dies hat sich auch bei ihrem neuen und zehnten Studioalbum nicht geändert, eher vermehrt.

Trotzdem bleibt das melodische Herzstück von LABYRINTH aus den beiden Gitarristen Thorsen und Andrea Cantarelli und Sänger Tiranti, der dem Herz den Sprudel gesanglich einflößt. Und so startet der Zirkusabend mit einem Eröffnungs-Trio, das sofort durchblicken lässt, wo die Stärken der Band liegen. Melodisch raffiniert, mit genialer Gitarrenarbeit und gutem Gesang. Die ersten beiden Tracks kraftvoll, der dritte („One More Last Chance“) langsam beginnend und dann durch Gesang, Bass und Keyboards mehr in Richtung Prog Metal endend. Nach dem weiteren guten Song „As Long As It Lasts“ folgen leider zwei Tracks, die im Großen und Ganzen nicht schlecht sind, aber auch gleich nach dem Ende schon wieder in Vergessenheit geraten.

„The Unexpected“ bietet das an was er im Titel verspricht und ist eingängig und treibend, nach den eher lahmen Songs davor. Es folgt dann eine unvermeidliche Cover Version. Und diese Version von ULTRAVOXs „Dancing with Tears In My Eyes“ hätten sie sich wirklich sparen können. Uninspiriert bis zum geht nicht mehr. Ein reiner Lückenfüller. Diese 5 Minuten wären mit Stille besser ausgefüllt gewesen.

Zum Ende hin wird’s dann mit „Sleepwalker“, der Ballade „A Reason To Survive“ und dem Rausschmeißer „Finaly Free“ dann doch noch einmal hochwertiger. Aber Irgendwie haben sie den Anschluss zum Vorgänger nicht wirklich geschafft, obwohl man auch nicht sagen könnte, dass „Welcome To The Absurd Circus“ ein Reinfall wäre. Genreliebhaber werden sicher ihre Momente darin finden. Es ist halt ein auf und ab, wie man es auch vom Zirkus gewohnt ist. Zumindestens war es früher so, einerseits konnte man sich für irgendwelche Akrobatikstücke oder über Clowns freuen, andererseits fiel man bei im Kreis laufenden Pferden und Elefanten sofort ins Wachkoma. So ist es auch mit dieser LABYRINTH Scheibe. Mal geht’s hoch unter die Kuppel, dann liegt man wieder mit der Fresse in den Sägespänen. Ein Schlag ins Gesicht, wie ich finde, ist auch das Cover! Wirkt sehr billig!

www.facebook.com/labyrinthitaly


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Absurd Circus
2. Live Today
3. One More Last Chance
4. As Long As It Lasts
5. Den Of Snakes
6. Word’s Minefield
7. The Unexpected
8. Dancing With Tears In My Eyes
9. Sleepwalker
10. A Reason To Survive
11. Finally Free
Gesamtspielzeit: 60:23

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Beitrag vom 31.01.2021
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