GENUS ORDINIS DEI - Glare Of The Sun
Label: Eclipse Records
Mehr als drei Jahre sind seit dem Zweitwerk „Great Olden Dynasty“ der italenischen Herren von GENUS ORDINIS DEI vergangen. Mussten sich die Südländer auf ihren beiden Werken noch Vergleiche mit CHILDREN OF BODOM, NORTHER und SKYFIRE gefallen lassen, gibt es nun auf dem Drittwerk „Glare Of Deliverance“ eine klare Kurskorrektur.

Zwar sind die Musiker immer noch im Death Metal verwurzelt, anstatt aber eine nordische Ausrichtung mit viel Melodien und Tempo zu zelebrieren, schielen die Jungs plötzlich nach Griechenland, genauer gesagt zu SEPTICFLESH. Orchestraler Düster-Death Metal mit viel Bombast und Atmosphäre erwartet uns hier. Dementsprechend singt nun Frontmann Nick K. ein gutes Stück tiefer, die Gitarren sägen mehr und Orchestrierung sowie opulente Chöre mit Hang zum Dramatischen übernehmen das Ruder. Das machen die Herren auch schon recht gut, wenn man auch das Vorbild noch nicht wirklich erreicht und sich auch zu wenig davon abgrenzt. Dennoch haben GENUS ORDINIS DEI schon eigene Ideen und Ansätze. So sind die Songs weniger frickelig und vertrackt, man merkt aber ebenso, wie bei den Griechen, dass man hier opulente Geschichten erzählen will. Dazu wechseln sich eben sphärische Instrumentalpassagen, mit heftigen Knüppel-Parts inklusive wütenden Blastbeasts und drückendem Bass ab. Auch wenn man sich durch die Distanzierung vom nordischen Melo-Death auch vom flotteren Tempo verabschiedet hat und die dichte Atmosphäre stets herrscht, so haben die Italiener nach wie vor für Abwechslung gesorgt. So gibt es beim treibenden „Hunt“ ein paar halbcleane Vocals, „Edict“ erhöht die Dramaturgie, „Torture“ reizt die Orchestrierung gewaltig in alle Richtungen aus und „Dream“ lässt auch mal zwischendurch mit angenehmen Melodien und entspannten Parts wahrlich träumen. Ob das mit mehr als 16 Minuten ausgelegte „Fire“, am Schluss nicht etwas zu überambitioniert ausgefallen ist, frage ich mich aber schon.

GENUS ORDINIS DEI überraschen mit ihrer Neuausrichtung nicht nur Fans, sondern stellen sich damit in direkte Konkurrenz zu SEPTICFLESH. Am Thron wird zwar nicht gerüttelt, dass die Italiener es verstehen Symphonic und Orchestrationen mit Extremen zu vermischen, beweisen sie hier aber mühelos.

genusordinisdei.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Ritual
2. Hunt
3. Edict
4. Examination
5. Torture
6. Judgement
7. Dream
8. Abjuration
9. Exorcism
10. Fire
Gesamtspielzeit: 71:00

maxomer
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Beitrag vom 15.01.2021
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