Mark Kelly, der seit den frühen 80ern als Keyboarder der Kult-Proggies MARILLION tätig ist, macht es endlich solo. Schon seit Dekaden trägt er Ideen und Songmaterial mit sich herum, schafft es nun aber erst mit dem Solo-Projekt MARATHON diese endlich an die Öffentlichkeit zu bringen - ein echter Musik-Marathon halt.

Ganz Solo ist der Mann aber doch nicht unterwegs, den mit Conal Kelly, Guy Vickers, Oliver M. Smith und Henry Rogers hat der Brite mehr als fähiges Personal. Dennoch, und gerade weil Mark das Ruder in Händen hält, klingt die Musik von MARATHON sehr vertraut. Verträumt, melodisch, mit vielen Prog-Elementen ausgestattet präsentieren sich die zehn Tracks eindringlich und zeitlos. Auch wenn drei davon die „Amelia“ Suite und wiederum vier die „Twenty Fifty One“ Suite bilden, ist die Musik recht zugänglich und nie anstrengend. Außerdem gibt es diesen allgegenwärtigen 70s Flair, weshalb neben MARILLION und TRANSATLANTIC bzw. FLYING COLORS auch PINK FLOYD als Inspirationsquelle in den Sinn kommt. Die Sänger Vickers und Smith leisten wunderbare Arbeit, lassen aber der Instrumentalfraktion stets mehr Raum. Dass hier und da auch etwas space´ig klingt, mag daran liegen, dass Mark sich sehr für die Luftfahrt und das überwinden von Grenzen, vor allem denen der Erde, interessiert. Thematisch geht es nämlich neben dem fortschreitenden Verlust der Gesellschaft richtig zu kommunizieren, um eben genau das Thema.

Für Jünger von MARILLION ist diese Platte sowieso Pflicht. Wer auf eine der genannten Truppen steht oder generell ein Faible für einen Mix aus Prog und Art Rock hat, der wird mit MARATHON sicher auch glücklich.