VANDEN PLAS - The Ghost Xperiment - Illumination
Label: Frontiers Records
Ziemlich genau ein Jahr nach „The Ghost Xperiment – Awakening“ gehen die deutschen Prog-Metaller VANDEN PLAS mit „The Ghost Xperiment – Illumination“ in die insgesammt zehnte Runde und schließen sowohl konzeptionell als auch musikalisch direkt am Vorgänger an.

So geht es auch auf dem zweiten Part um eine reale paranormale Forschung, genauer gesagt dem Philip-Experiment, aber aus Sicht einer fiktiven Person. So beschäftigt sich Protagonist Gideon Grace mit metaphysischen Büchern und parapsychologischen Experimenten und Geheimlehren, die ihn alsbald selbst die Hölle erblicken lassen. Einmal mehr zeigen sich VANDEN PLAS verspielt, melodisch und unheimlich gefühlvoll. Da können die komplexen und emotionalen Kompositionen auch schon mal ausufern und in längere Instrumental- und Solo-Parts münden. Dennoch führt vor allem Frontmann und Texter Andy Knutz gekonnt mit angenehmer Stimme durch die Nummern, die nicht selten mit Truppen wie DREAM THEATER, THRESHOLD oder PAGANS MIND zu vergleichen sind, aber nach fast 35 Jahren Bandgeschichte auf jeden Fall ihren ganz eigenen Charme versprühen. Produziert ist das Ganze astrein und man hat stets das Gefühl hier eine Geschichte erzählt zu bekommen, was absolut für das Konzeptalbum spricht. „The Ghost Xperiment – Illumination“ braucht aber ebenso wie sein Vorgänger so einiges an Zeit, um so richtig zu zünden und gibt so nur nach und nach die wunderbaren Details und das Gespür für Songwriting und Melodieführung Preis. Für Ungeduldige waren VANDEN PLAS sowieso noch nie so richtig zu empfehlen, das Konzept-Doppel-Album benötigt aber an manchen Stellen fast noch mehr Zeit als früher und an Instant-Hits fehlt es dem zehnten Streich auch.

Obwohl das Album eher als Gesamtwerk zu sehen ist, vor allem in Kombination mit dem Vorgänger, empfehle ich das düstere KAMELOT-Tribut „Under The Horizon“, „Black Waltz Death“ bei dem Uli Perhonnen (SNOW WHITE BLOD) als Gastsänger mitmischt, sowie das reduzierte, aber dramatische Finale „Ghost Engineers“ als Anspieltipps. Aber auch das über 13 Minuten lange Epos „The Ourorbors“ sowie der Bonustrack „Krieg Kennt Keine Sieger“ sind kleine Meisterwerke, die man als Genrefan gehört haben soll.

Das soll aber Fans, die hier die volle VANDEN PLAS Bedienung bekommen, definitiv nicht abschrecken, denn auch das zehnte Album der Deutschen sprüht vor Kreativität, Spielfreude, technischer Raffinesse und wunderschönen Melodien.

www.vandenplas.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. When The World Is Falling Down
2. Under The Horizon
3. Black Waltz Death
4. The Lonely Psychogon
5. Fatal Arcadia
6. The Ouroboros
7. Ghost Engineers
8. Krieg Kennt Keinen Sieger (Bonus)
Gesamtspielzeit: 61:05

maxomer
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Beitrag vom 23.12.2020
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