Und manchmal kommen sie wieder… so hieß es jedenfalls laut einer Geschichte von Stephen King. Doch mittlerweile kann man fast sagen, alle kommen sie wieder. Kaum eine aufgelöste Band hat nicht doch irgendwann wieder mal einen Anlauf gewagt. TORCH starteten ihren zweiten Run bereits 2003, brauchten aber sechs weitere Jahre um das Comeback-Album „Dark Sinner“ einzutüten und verschwanden dann doch wieder elf Jahre in der Versenkung. Doch nun haben die schwedischen Heavy Metaller endlich ihr insgesamt viertes Album in 30 Jahren Bandgeschichte namens „Reignited“ am Start. Hat sich das Warten gelohnt?

Gut, wie viele da wirklich drauf gewartet haben, kann ich schwer sagen, denn mir sagte die Truppe bisher überhaupt nichts und Comebacks werden eh gerne mal größer angepriesen als sie wirklich sind. Schnell fällt bei 80er Urgesteinen ja auch das Wort Kult und Old-School. Zweiteres fällt natürlich schnell beim Klischee-triefenden Artwork auf und Titel wie „All Metal, No Rust“, „Feed The Flame“ und „Knuckle Duster“ schreien ja auch danach und fahren die Schiene konsequent weiter. So startet die Band auch mit astreinem 80s Sound, der aber fett aus den Boxen ballert und JUDAS PRIEST schreit aus allen Ecken, aber auch SAXON und ACCEPT haben im Sound und Gesang Mitspracherecht. Das machen die Schweden auch anständig, laden zum Headbangen, Mitsingen und einfach mal Abgehen ein. Der Fronter mit dem Pseudonym Dan Dark weiß zu überzeugen und setzt sich genau zwischen die Stühle der genannten Truppen, zeigt aber auch einen Schuss IRON MAIDEN, und ist ausdrucksstark und motiviert. Aber auch die restliche Truppe bietet eine Performance zwischen spielfreudig und hochprofessionell, ballert uns starke Riffs, Soli, Rhythmen und Beats um die Ohren und braucht sich somit vor den Referenzen definitiv nicht verstecken.

Mag sein, dass TORCH´s zweites Comeback nicht etwas ist, auf das die ganze Welt gewartet hat, aber doch eine gute Überraschung, die den genannten Band würdige Konkurrenz mit genug Erfahrung, Elan und Spielfreude entgegen setzt. Wer ein paar kurzweilige 80s Banger, Stampfer und Hymnen sucht, der macht mit „Reignited“ definitiv keinen Fehler.