CADU - Steelstreet
Label: DIY
Es bezeichnet sich ja jeder Musiker als Künstler, was auch richtig ist, doch was CADU bzw. dessen Sängerin und Multitalent mit ihrer Band hier abliefert, geht schon weit über normale Musik hinaus und so kann „Steel Street“ schon fast mehr als Kunstinstallation als Album bezeichnet werden. Dahinter steckt die österreichisch-kurdische Musikerin, Künstlerin, Regisseurin und Performerin Scharmien Zandi, die hier gemeinsam mi tClemens Hackmack, Max Mayer und Timothy Luger ein abgefahrenes Album liefert, das schwer in eine Schublade zu stecken ist.

Rock, Psychedelic, Okkult, Indie, Jazz, Punk, Ambient? Irgendwie alles und nichts, was man hier in den zehn Kompositionen, die auch schon mal an die zehn Minuten erreichen können, zu hören bekommt. CADU sind schwer verdaulich und gehen trotzdem ins Ohr, fallen auf und faszinieren. Jeder Song klingt anders, nutzt unterschiedliche Stimmungen und Soundwände und kann eigentlich kaum in ein einziges Genre gepresst werden. Zandi und ihre Mitmusiker Clemens Hackmack, Tmothy Luger und Max Mayer sind versierte Musiker, die womöglich wochenlang an diesen detailreichen und ausgefallenen Kompositionen feilen und auch nicht vor Synthies und abgedrehten Klangkompositionen zurückschrecken. Monotone Soundkullissen, einluillende Rhythmen und ausufernde Instrumentalparts dürfen da auch schon mal sein und funktionieren wunderbar. Dass man keine breite Maße anspricht ist klar und oft stellt man sich einen verrauchten Kiffer-Keller vor bei dem die eine oder andre ruhige Komposition vor sich hinplätschert, aber auch heftige und aggressive, musikalische Explosionen sind möglich und machen ebenso wie so machen recht anstrengender Psychedelic-Part das Chillen und Versumpfen im heimatlichen Keller dann fast schon wieder unmöglich.

Schwer zu sagen wen CADU hier ansprechen wollen aber Respekt was für eine interessante Wirkung ihre Musik hat. Die Kompositionen wirken oft einfach, sind aber in ihrer Einfachheit dann doch wieder gewaltig komplex und ausgeklügelt. Fans der genannten Genres versuchen einfach ein Glück und ich bin mir sicher, dass die Wiener Truppe ihre Liebhaber finden werden, denn das tut gute Kunst ja bekanntlich immer.

www.facebook.com/cadubandofficial


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Metro
2. Creature
3. Mirror I
4. Mirror Ii
5. Pegel
6. Steelstreet Blues
7. Amazign
8. Create A Haze
9. Weisse Weste
10. Hyenas
Gesamtspielzeit: 64:20

maxomer
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Beitrag vom 17.12.2020
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