Mit dem Konzeptalbum „F.E.E.L.“ gehen die Hamburger Prog Metaller/Rocker in die dritte Runde und wollen, wie der Titel schon sagt, große Gefühle aller Art wecken. So will man laut eigener Aussage die sieben Grundgefühle, irgendwo inspiriert von DREAM THEATER, SAVATAGE und QUEENSRYCHE, aber auch klassischen Kapellen wie PINK FLOYD und GENESIS, in musikalischem Format ausdrücken.

Das machen die Deutschen Herren prinzipiell auch ganz gut. Die Instrumentalfraktion ist technisch hoch versiert und die Musik mit vielen Finessen und Details ausgestattet, aber doch stets eingängig oder zumindest einprägsam. Jedoch wird die nasale Stimme von Fronter Michael Gerstle wohl nicht jedem gefallen. Schlecht macht der Mann aber seine Arbeit definitiv nicht. Nur das Gefühl, dass da mehr drinnen wäre, gibt es irgendwie an allen Fronten. Vieles klingt bekannt und mir kommt bei dem Mix aus heavy Riffing und modernen Keys auch immer wieder mal PAGANS MIND in den Sinn. Nur erreichen die Herren trotz aller Mühe und Können die Qualität aller genannten Bands nie so richtig.

Was DEAFCON 5 aber auf jeden Fall immer wieder gelingt, ist mit dem abwechslungsreichen Material, das mal heavy, mal balladesk und mal rockig daher kommt, die erwähnten Emotionen wie Wut, Furcht, Freude oder Überraschung ganz gut in Musik zu verpacken. So macht es auf jeden Fall Spaß „F.E.E.L.“ zu entdecken.

Auch wenn DEAFCON 5 vermutlich noch etwas in der zweiten Reihe der modernen Prog Kapellen verweilen müssen, zeigen die Hamburger mit ihrem Drittwerk auf jeden Fall viel Potential und sollten Fans der genannten Truppen zumindest neugierig machen. Für den ganz großen Wurf reicht es zwar noch nicht, doch „F.E.E.L.“ hat viele starke Momente und zeigt eine Band mit Visionen.