Hier liegt mir eine gepresste Eigenproduktion einer deutschen Formation vor. Vom Cover glotzen einem vier Gestalten, die hinter einer Feuerwand stehen, entgegen. Abgesehen von einigen weiteren Photos und noch ein wenig weiterem Feuer zeigt das Artwork nicht mehr. Gut, soll mich nicht stören. Ich gebe die CD in meinen Player und höre BOLT THROWER mit einem schlechten Sound. Ok, ich denke mir eine Demo Band hat kein Geld für eine gute Aufnahme und lausche weiter. Viel tut sich nicht und es wird weiter den Melodiebögen gefröhnt wie sie die Herren vom vorher genannten britischen Schlachtschiff einst zur Perfektion getrieben haben. Plötzlich jedoch werde ich aus meinen Erinnerungen gerissen und meine Aufmerksamkeit wird auf die CD gezogen: der Sänger hat angefangen .... zu ....... äh ... brüllen. Mein Zögern kommt daher, dass ich nicht wusste wie ich die Laute des Fronters zu verstehen habe. Mir kam der Gesang schlicht und einfach wie ein Scherz vor, wobei es das wohl keinstenfalls sein soll. Wie klingt also die Intonation des BODAI 39 CREW Sängers? Ich versuche es mal zaghaft zu formulieren: ein besoffener Hooligan versucht den Text seiner Lieblingsband mitzubrüllen und das möglichst laut und rüde. Wirkt also nicht gerade überzeugend. Als Anfang der zweiten Nummer wird mit einer unglaublichen Ungeniertheit der Mittelteil von SLAYERs „Raining Blood“ eingebaut. Auch die dritte Nummer schafft es nicht mehr meinen bereits irgendwo im tiefsten Keller angesiedelten Eindruck von dieser Band zu verbessern. Die Texte von BODAI 39 CREW sind auf deutsch und handeln laut Bandinfo von Themen wie der Zerstörung der eigenen Identität, Krieg, Terror und Krankeit sowie des Massenkollektivs und sind gegen rechte Gewalt, jedoch sind im Booklet keine Texte abgedruckt.
Die zwei Punkte gibt’s für den Aufwand und z.T. den großen Mut, das hier pressen zu lassen. Im Grund genommen, ist das aber eine absolut unnötige Veröffentlichung.