HJELVIK - Welcome To Hel
Label: Nuclear Blast
Groß war der Schock als Front-Eule Erlend Hjelvik seine erfolgreiche Truppe KVELERTAK 2018 verließ. Mit Ivar Nikolaissen wurde dort Ersatz gefunden und mit „Splid“ auch schon gezeigt, dass die Jungs erfolgreich weiter machen können. Nun meldet sich der ehemalige Fronter mit seinem ersten Soloalbum „Welcome To Hel“ unter dem Banner HJELVIK zu Wort und das ziemlich eindrucksvoll.

Wie der Titel schon verrät, widmet sich der Norweger der nordischen Mythologie, bleibt sich aber stilistisch, mit einigen Modifikationen treu. Schon der Opener „Father War“ zeigt, dass der schwarzmetallische Brutal-Rock mit fiesen Screams weiterhin besteht, doch HJELVIK geht da etwas geradliniger drauf los. Verspielt ist das Ganze trotzdem und so groovt „Thor´s Hammer“ mitsamt eindringlichen, leicht folkigen Leads sowie Viking-Beats ganz gut, „Helgrinda“ bringt einen leicht epischen Einschlag mit und bei „The Power Ballad Of Freyr“ treffen AC/DC auf Black Metal Einflüsse, weshalb der Norweger die Growls etwas sauberer vorträgt. DEBAUCHERY kommen da natürlich schnell in den Sinn. Mit Death Metal hat man trotzdem wenig am Hut und bietet stets schwarze Kost in Form von Blastbeats, schrammelnden, bitterbösen Riffs und eben den Screams von Erlend. Aber auch das krude „12th Spell“ weiß mit okkultem Unterton und ein paar KING DIAMOND Screams zu überzeugen. „Ironwood“ rockt dafür umso geradliniger und erinnert entfernt an die NWOBHM mitsamt treibendem IRON MAIDEN Gedenksolo gegen Ende. Auch das düstere „Kveldulv“ lässt mit lässigen Rhythmen und eigenwilliger Atmosphäre nochmal aufhorchen. Aber auch hier ist wieder saucooles Riffing zu hören. Einen spannenden Aufbau und intensive Melodien gibt es noch in „North Tsar“, das zeigt, dass HJELVIK mühelos das Niveau über die ganze Distanz halten kann, ehe das finale und überaus durchdachte Meisterwerk „Necromance“ nochmal in Richtung Okkult geht in mit cleanen Vocals von Mike Scalzi (SLOUGH FEG) überrascht.

So groß der Schock über Erlends Ausstieg war, so groß ist nun die Freude, dass wir zwei so begandete Bands nun zur Auswahl haben, die zwar weiterhin einen ähnlichen Stil bedienen, aber eine ganz andere Ausrichtung verfolgen und somit eigentlich nicht verglichen werden müssen oder sollten. Kurzum: HJELVIK liefern ein abwechslungsreiches und überraschend ausgereiftes Debüt, das Lust auf Live-Taten und weitere Alben macht.

hjelvikmetal.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Father War
2. Thor´s Hammer
3. Helgrinda
4. The Power Ballad Of Freyr
5. Glory Of Hel
6. 12th Spell
7. Ironwood
8. Kveldulv
9. North Tsar
10. Necromance
Gesamtspielzeit: 39:30

maxomer
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Beitrag vom 23.11.2020
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