Bereits vor 30 Jahren wurde GARMARNA gegründet, dennoch sind die Schweden hierzulande nicht besonders bekannt. Ich erlebte diese Folk Rock Band beim Midgardsblot Festival live. Nun gibt es mit „Förbundet“ ein neues Album der Schweden, und ich bin sehr gespannt, ob der Funke auch auf Platte überspringt.

Ganz anders als erwartet ist der Start ins Album nämlich mit Synth-Sounds, jedoch der angenehme Gesang von Emma Härdelin lässt doch eine Art Tanzlied-Flair entstehen, und der verstärkte Einsatz von Mittelalter-Instrumenten bringt den Song „Ramunder“ dann doch noch auf den richtigen Weg. Für den zweiten, eher ruhigen Song „Två Systrar“ hat man sich prominente Verstärkung geholt, nämlich Maria Franz von HEILUNG, und die beiden Damen liefern ein zauberhaftes Duett ab. Danach geht es wieder etwas dynamischer zur Sache, und bei „Sven I Rosengård“ ertönt als Ergänzung auch kurzzeitig männlicher Gesang. „Ur Världen Att Gå“ ist eine sanfte, aber sehr intensive Ballade, und gesanglich ist auch „Vägskäl“ ähnlich, jedoch mit etwas druckvollerer Musik. Schwungvoller wird es dann wieder bei „Lussi Lilla“, das viel von einem Tanzlied an sich hat, aber bei „Avskedet“ kehrt man erneut zu den sehr ruhigen Tönen zurück, und irgendwie strahlt dieses Lied sehr viel Traurigkeit aus. Mystische Synthesizer-Töne umrahmen den Abschlusstrack „Din Grav“, in dem sich nur wenig Gesang findet, und der wohl den Kreis zum Beginn des Albums schließen soll.

Womit man sich bei GARMARNA arrangieren muss, ist der gelegentliche Einsatz elektronischer Elemente, was ja an und für sich bei Folk-Bands nicht so wirklich üblich ist. Aber auch viele Mittelalter-Instrumente sind zu hören, und so ist „Förbundet“ doch in erster Linie ein Nordic-Folk Album geworden. Was heraussticht ist die wirklich wunderschöne Gesangsstimme von Emma Härdelin, die sehr viel Gefühl transportiert. Wer sich also einfach nur verzaubern lassen will, der sollte bei GARMARNA ein Ohr riskieren.