ACCUSER - Accuser
Label: Metal Blade
Nächstes Jahr feiern ACCUSER bereits ihr 35-jähriges Bestehen, müssen aber dennoch weiterhin ihr Dasein in zweiter Reihe der deutschen Thrash-Szene fristen, das aber definitiv zu Unrecht, vor allem wenn man vom aktuellen und selbstbetitelten Werk ausgeht.

Album Nummer zwölf zeigt eine eingespielte, kreative und hungrige Thrash-Band, die Grenzen auslotet und offensichtlich Spaß an der Arbeit hat. Das mag vielleicht daran liegen, dass man mit Heimkehrer René Schütz (Ex-ACT OF CREATION, Ex-FACE DOWN HERO) nun wieder im 2008er LineUp ist und seither auch keine Besetzungswechsel seit zwölf Jahren hinnehmen musste. Irgendwo zwischen BayArea Größe TESTAMENT und modernen Truppen wie PARADOX oder FLOTSAM UND JETSAM zeigt das Siegener Gespann, dass Thrash Metal nicht stur einer Formel folgen muss. Ein zeitgemäßer, fast schon moderner Sound trifft hier auf heftige Old-School Riffs, gekonnte Melodien und einige Spielereien, die für dichte Atmosphäre sorgen. Dennoch kann man „Accuser“ nicht wirklich als experimentell bezeichnen, da man dem Genre prinzipiell treu bleibt, nur halt einfach etwas über den Tellerrand schaut, wie man beim düsteren „Lux In Tenebris“, dank dem leicht orientalischen Einschlag in „Temple Of All“ oder dem getragen-hymnischen und teils etwas zurückgenommenen „Be None The Wiser“ wunderbar sehen kann. Frontmann Frank Thomas hat dabei seine meist rauen, aber hier und da auch kräftig-cleanen Vocals bestens im Griff, aber auch die Gitarrenarbeit von Schütz ist eine wahre Freude, denn der Mann liefert stets starke Leads, Melodien und Soli, die auch nicht alle zwingend als Thrash gesehen werden müssen.

ACCUSER liefern mit ihrem selbstbetitelten, zwölften Werk ein wirklich starkes Stück Thrash der modernen Sorte, das aber auch Traditionalisten über weite Strecken gefallen sollte. Ein abwechslungsreiches und ambitioniertes Werk, das der Truppe hoffentlich endlich die nötige und verdiente Anerkennung bringt.

accuser.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Misled Obedience
2. Phantom Graves, Temple Of All
3. Lux In Tenebris
4. Be None The Wiser
5. Rethink
6. Psychocision
7. Contamination
8. The Eliminator
9. Seven Lives
10. A Cycle´s End
11. Urgent
Gesamtspielzeit: 49:30

maxomer
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Beitrag vom 12.11.2020
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