KING MOTHERSHIP - The Ritual
Label: Century Media
Auch wenn die beiden PERIPHERY Musiker Spencer Sotelo (Vocals) und Matt Halpern (Drums) gemeinsam mit SLAVES Basser Tai Wright unter dem Banner KING MOTHERSHIP stilistisch in Richtung Pop-Punk gehen, kann man bei „Ritual“ definitiv auch von einem ausgefeilten und perfekt durcharrangierten Gesamtwerk sprechen. Normalerweise beackert Stimmwunder Sotelo ja technisch hoch anspruchsvollen und ausgeklügelten Modern/Prog Metal, weshalb Fans seines Schaffens doch überrascht sein werden.

Pop-Punk mit Rock, Prog und sogar Musical-Ausflügen machen KING MOTHERSHIP schon beim ersten regulären Track „Cosmic Meltdown“ einzigartig. Punkige Riffs, treffen auf ein fast bombastisches Arrangement, eingängige Melodien und einen mitsingkompatiblen Refrain, aber auch ein paar härtere Parts und Shouts kommen zum Tragen, sodass man ob der Kombination schnell mal an die ICE NINE KILLS denken muss. Dass die Truppe hier MUSE, THE MARS VOLTA und QUEEN als Inspiration angeben, mag verwirren, doch wenn man sich die Kompositionen genauer ansieht, die immer wieder auftauchende Opulenz, Dramaturgie und Emotion beachtet, dann stimmt die Richtung auf jeden Fall, wenn auch das Ganze vorrangig im Pop-Punk und Core Gewand präsentiert wird. Da trägt natürlich Spencers enorme Stimmbandbreite bei. Nicht alle der Experimente mögen sofort zünden, doch die zahlreichen Spielereien in Form von etwas Funk, Jazz, Electro, Industrial, Rock-Oper und Musical überraschen und machen einfach eine Menge Spaß. Man weiß so nie, was hinter dem nächsten Song lauert und findet auch nach mehreren Durchläufen noch coole Details und Parts, die sich immer weiter entfalten. Außerdem zeigt Spencer Sotelo was für ein musikalisches Talent er ist, denn neben dem Gesang hat er die meisten Gitarren, Bass und Keyboards selber aufgenommen und auch den Mix in die eigene Hand genommen.

Anspieltipps sind neben dem Opener sicher der abgefahrene Titeltrack mit Zirkus-Flair, das härter angelegte „Death Machine“ und der opulente 8-Minüter „I Stand Alone“, das in Kooperation mit dem australischen Gitarristen Plini entstanden ist. Aber eigentlich funktioniert „The Ritual“ am besten sowieso als Gesamtkunstwerk.

KING MOTHERSHIP haben das Potential die THE DILLINGER ESCAPE PLAN des Punks zu werden und servieren mit „The Ritual“ ein extrem spannendes und interessantes erstes Lebenszeichen. Nicht alles funktioniert auf Anhieb, vieles braucht etwas Zeit, um zu zünden, doch der Großteil des Materials wandelt wunderbar irgendwo auf der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn. Gerne mehr davon!

www.facebook.com/kingmothership/


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Hope
2. Cosmic Meltdown
3. Gold
4. Only You
5. Babby
6. Goodnight My Darling
7. Death Machine
8. The Ritual
9. Ego 101
10. The Devil´s Train
11. Imminent Distortion
12. I Stand Alone
Gesamtspielzeit: 48:50

maxomer
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Beitrag vom 05.11.2020
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