SIX FEET UNDER - Nightmares Of The Decomposed
Label: Metal Blade
Noment est omen hieß es schon bei „Torment“, das 2017 wirklich zu Qual wurde, jetzt gibt es „Nightmares Of The Decomposed“ und da stellt sich die Frage, ob das nun 17. Werk, sofern man alle Cover-Alben mitrechnet, von SIX FEET UNDER zum Albtraum wird. Die Vorzeichen stehen schon mal gut, denn Chris Barnes konnte nach 25 Jahren die Wiedervereinigung mit seinem CANNIBAL CORPSE Mitgründer Jack Owen feiern, denn der wechselte bereits kurz nach dem Release von „Torment“ zu SFU.

Das Ergebnis ist, sagen wir mal, enttäuschend. Schon die Stimme von Barnes klingt einmal mehr nur mehr wie ein Schatten seiner selbst. Man vergleiche einfach mit Frühwerken und merkt, obwohl da der Sound natürlich typisch 80s dünn und schwammig ist, dass hier Welten dazwischen liegen. Kann man darüber hinwegsehen, dann groovt der Opener „Amputator“ zumindest flott und solide aus den Boxen und auch das Solo gefällt. Im weitern Verlauf drehen die Herren aus Florida das Tempo gewaltig herunter, wagen dabei Ausflüge ins Doomige und sogar in Richtung Stoner. Da kann somit „Migraine“ schon wieder als interessantes Experiment herausstechen, mit den Genre-Platzhirschen mag man da aber natürlich nicht im Ansatz mithalten. Auch „The Noose“ sticht mit seinen komplett gitarrenlosen Parts hervor, wohingegen einige der Songs, die old-school klingen wollen irgendwie nach mittelmäßiger Demo klingen und heute definitiv niemanden mehr zu einem Vertrag animieren würden.

Dennoch bei all der Kritik: Neben den überraschenden Experimenten, gibt es trotz des teils grauenhaften Sounds und des immer wieder sehr belanglosen Songwritings bzw. der Stimme des Fronters, der oft zur Fremdscham animiert, ein paar echt geile Riffs, super Groove und eine Handvoll gelungene Songs, weshalb „Nightmares Of The Decomposed“ kein kompletter Reinfall ist, aber wirklich nur etwas für Liebhaber der Band, die ihnen bisher immer die Stange gehalten haben. Wer SFU bereits abgeschrieben hat, der wird auch jetzt kein Comeback wagen, auch wenn die Wiedervereinigung mit dazu animieren könnte. So graben SFU weiter ihr eigenes Grab, aber da springen ja weiterhin Fans nach.

www.facebook.com/sixfeetunder


2.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Amputator
2. Zodiac
3. The Rotting
4. Death Will Follow
5. Migraine
6. The Noose
7. Blood Of The Zombie
8. Self Imposed Death Sentence
9. Dead Girls Don´t Scream
10. Drink Blood, Get High
11. Labyrinth Of Insanity
12. Without Your Life
Gesamtspielzeit: 43:31

maxomer
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Beitrag vom 23.10.2020
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