Zwei Jahre später als damals angekündigt, kommt der zweite Teil des auf einem vom Sänger Lars F. Larsen geschriebenen Buches basierenden Konzeptalbums heraus. Auf „To Kill To Live To Kill“ spielten die Dänen von MANTICORA schon damals keinen Progressive Power Metal mehr. Mehr war es ein schwammiges Bündnis aus Power und Thrash Metal, das im Ganzen dann eher ermüdend als erfrischend herüber kam. Man ließ sich also zwei Jahre Zeit um die Fortsetzung herauszubringen, die eigentlich bereits im Folgejahr erscheinen sollte. Und MANTICORA hat es geschafft, das Nachfolgewerk noch etwas nervenaufreibender zu gestalten.

Es lässt zwar macht der Opener „Katana - The Moths And The Dragonflies / Katana – Mud“ Hoffnung aufkommen, dass MANTICORA ein großer Wurf gelungen ist, aber man erkennt in der weiteren Folge des Albums, dass die Band mit dem 14 Minuten und 39 Sekunden langen Track ihr Pulver in der ersten Nummer verschossen haben. Es kommt einfach nichts mehr nach. Die restlichen elf Tracks belohnen den Hörer mit Einheitsbrei oder nervenzerreissenden Kompositionen, die nur sehr schwer verdaulich sind. Mir persönlich fiel es sehr schwer, das Album in einem Stück durchzuhören. Liegt aber auch daran, dass mich Larsens Gesang auf diesem Werk sehr oft an Serj Tankian und sein unsägliches Gejaule bei SYSTEM OF A DOWN erinnert. Man höre sich z.B. „Tasered/Ice Cage“, „Tasered/Removal“ oder „Katana – Beheaded“ an.

Vielleicht sollte Larsen beim Schreiben von Büchern bleiben, aber auch das kann ich nicht mit Gewissheit beurteilen, da ich den Roman, der im offiziellen Shop der Band bestellbar ist, mir in beiden Formaten ehrlich gesagt zu teuer ist.

Mein Fazit: Wer Fan der alten MANTICORA ist: Finger weg. Wer mit Musik etwas anfangen kann, die man in Guantanamo zum Foltern verwendet hat: der sei herzlich eingeladen sich dieses Album reinzuziehen.