ROMUVOS - The Baltic Crusade
Label: Dangus Records
Das Spektrum an Bands, die sich mit dem Thema Mittelalter beschäftigen, wächst stetig und in unterschiedlichen Variationen. Bei den meisten Gruppen stehen Wikinger und Germanen im Fokus, aber bei ROMUVOS ist das Litauen mit seiner wechselvollen Geschichte. „The Baltic Crusade“ ist bereits das zweite Album der international zusammengewürfelten Band mit litauischem Bandgründer und Sänger, die in Berlin beheimatet ist.

Gleich mit den ersten Tönen wird man akustisch ins Mittelalter katapultiert, nicht nur was das Instrumentarium betrifft, sondern auch vom Rhythmus her, und der klare Gesang intensiviert dieses Flair zusätzlich. Gut zum Thema passen auch die litauischen Lyrics, die dem Opener Authentizität einhauchen. Ab „Memel (1257)“ wird dann großteils zu Englisch umgeschwenkt, jedoch bleibt der Tonfall der fast ein bisschen wie Sprechgesang wirkenden Vocals ähnlich, und so ändert sich nichts am anfangs gewonnenen Eindruck. Etwas flotter geht es bei „Skuodas (1259)“, und dieser Track könnte in musikalischer Hinsicht durchaus als Seemannslied durchgehen. Deutlich härter ist „Durbe (1260)“ angelegt, und auch wenn kurz folkige Elemente durchblitzen, ist dies doch ein rhythmischer Viking Metal Track. Reichlich Flötenspiel und hymnischer Gesang erzeugen bei „Pukarwis (1261)“ echtes Lagerfeuerflair. Darauf folgt der Titeltrack „The Baltic Crusade“, der zwar druckvoll gespielt ist, jedoch sehr angenehm gesungen wird, wodurch sich eine intensive Wikingerhymne ergibt, die mit Kampfgeräuschen endet. Nach einer eher langsamen, jedoch sehr ausdrucksstarken Folk-Ballade kehrt man erneut zum Folk Metal zurück, ähnlich wie beim abschließenden „Aizkraule (1279)“, das jedoch vom Background her als Aufruf zur Schlacht interpretiert werden kann, die wie man nachlesen kann, den Aufstieg Litauens möglich machte.

Beim Blick auf die Tracklist findet man überall vierstellige Zahlen als Ergänzung. Dabei handelt es sich um Jahreszahlen, und auf diesem Konzeptalbum werden die einzelnen historischen Ereignisse zu diesen Daten in mitreißende Musik verpackt. Für Folk Metal-Fans ist dieses Album eine echte Empfehlung, da hier wirklich in gelungener Weise der Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart bewältigt wird. Also reinhören und mental in die Vergangenheit reisen!


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6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Saule (1236)
2. Memel (1257)
3. Skuodas (1259)
4. Durbe (1260
5. Pukarwis (1261)
6. The Baltic Crusade
7. Lubawa (1263)
8. Karuse (1270)
9. Aizkraule (1279)
Gesamtspielzeit: 55:59

Metalmama
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Beitrag vom 09.08.2020
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