Vier Jahre sind seit dem letzten Longplayer „Motivator“ von Tausendsassa Chris Black unter dem HIGH SPIRITS-Banner vergangen. Die Zeiten haben sich gravierend verändert, kam doch Ende 2019 Corona und kein Stein in der Musikindustrie blieb auf dem anderen. Aber `rona hin oder her, Musik die schon davor aufgenommen wurde, will ans Tageslicht gebracht werden.

Das an einen Kometen erinnernde Cover (in Wirklichkeit eine Langzeitbelichtung eines vorbeifahrenden Autos) gibt schon mal die Gangart vor: „Since You’ve Been Gone“ legt mit einem epischen Intro und in flottem Tempo los. Im (hoffentlich) baldigen Live-Set hat „Restless“ vermutlich einen fixen Startplatz, hat es doch den größten Mitsingfaktor. Chris Black zeigt sich wieder für alle Instrumente verantwortlich, was leider wieder zu einem flachen Drumsound (wohl vom Drumcomputer) geführt hat. Leider kann die durchwegs gute Gitarrenarbeit die eher mittlere Songqualität nicht ganz rausreißen. „Voice In The Wind“ klingt wie eine Konserven-Ballade, leider kein Wiederkennungswert. „Hearts Will Burn“ und „All Night Long“ hätten durchaus noch einige Zeit in der Reifekammer vertragen.

Es scheint, HIGH SPIRITS gelingt es nur jedes zweite Album eine Hitscheibe zu liefern. Vielleicht liegt es an der One-Man-Show beim Komponieren (vielleicht mal bei Jeff Waters von ANNIHILATOR nachfragen, was so einen „echten“ Schlagzeuger ausmacht). Vielleicht liegts auch am Songtext-Bingo, das Chris Black Mal um Mal veranstaltet (Hearts, Night, Day, Eagle, Sun, usw.) Es bleibt zu hoffen, dass 2021 wirklich wieder Live-Shows gespielt werden dürfen, denn diese sind von HIGH SPIRITS ein Genuss.