Nach dem Debüt „And Now There’s Only A River Left“ legen die Franzosen NORD mit „The Only Way To Reach The Surface“ den Nachfolger vor. Stilmäßig nach wie vor vorwiegend irgendwo zwischen Alternative, Post und Progressive Rock angesiedelt, lassen NORD auch etwas Pop sowie Metal und Hardcore in ihren Sound einfließen und nennen im Infotext Bands wie THE MARS VOLTA, THE DILLINGER ESCAPE PLAN, THE OCEAN und DEFTONES als ihre größten Einflüsse.

Wie das Ganze nun klingt? Einerseits lassen sich die genannten Bands natürlich im Sound der Franzosen ausmachen, andererseits klingt man durch die Vermischung dieser Einflüsse trotzdem sehr eigenständig. Im direkten Vergleich zum Vorgängeralbum, welches mehr auf eine durchgehende Eingängigkeit setzte, stehen auf „The Only Way To Reach The Surface“ die musikalischen Gegensätze im Vordergrund. Eingängige Melodien und Vocals mit Pop-Appeal wechseln sich ab mit vertrackten Prog-Passagen, aber auch heftigeren Hardcore-Eruptionen und nehmen die Zuhörer mit auf eine musikalische Achterbahnfahrt. In den langen, Prog-lastigen Instrumentalpassagen zeigen sich die instrumentalen Fähigkeiten der Musiker, wobei man es diesbezüglich nie so weit ausreizt, dass die Songs nur noch für Musiker interessant werden, sondern stets im richtigen Moment wieder die Kurve kriegt.

Als Anspieltipps würde ich wohl das gut fünfzehnminütige Titelstück empfehlen, auf dem die gesamte musikalische Bandbreite von NORD zur Geltung kommt.