KAISER FRANZ JOSEF - III
Label: Smi Col (Sony Music)
Es kommt immer wieder vor, dass man etwas sieht oder hört, bei dem man nicht glauben kann, dass das Ganze aus Österreich stammt. Das Wiener Trio KAISER FRANZ JOSEF steht da bei mir auf Platz 1 meiner persönlichen Liste in solchen Dingen. Schon bei meiner ersten Berührung mit dieser Band in der ORF Show „Die große Chance`, wo sie als Favoriten geltend dann doch nur den 3. Platz belegten, war mir klar, dass dieser Band noch Großes bevorsteht. Und es folgten auch Auftritte beim Download Festival, in Wacken oder auch als Vorband vor AC/DC und ihre beiden ersten Alben überzeugten vom Fleck weg. Jetzt nach längerem Touren und der Studiosession im Vorjahr, steht das neue Album mit dem schlichten Titel „III“ vor seiner Veröffentlichung. Um noch etwas druckvoller rüberzukommen hat sich die Band keinen geringeren Produzenten als Tom Dalgety (RAMMSTEIN, GHOST) in die kaiserliche Gruft geholt bzw. wurde das Album in den legendären Rockfield Studios in Wales aufgenommen.

Das kaiserliche Vergnügen beginnt mit „Dive“ und fährt einem mit gewaltigem Bass so ins Gesicht, dass einem gleich die Kaisersemmel aus dem Mund fällt. Bei „Cactus“ wird KFJ vom eigentümlichen Bluesmusiker SEASICK STEVE sowohl stimmlich als auch durch den Klang einer seiner selbstgebastelten Gitarren unterstützt. SEASICK STEVE sagte nach dem Anhören der beiden Vorgänger CDs begeistert zu, um beim neuen Album bei einem Track mitzumischen. Es folgen die bereits veröffentlichte Single „Strip my Soul“ und „Epitaph“. Die beiden Songs gehen mit enormen Tempo voran, wobei letzterer mehr in Richtung Stoner Rock driftet. Dann wird’s etwas ruhiger, den mit Slow zeigen die 3, dass sie sich auch in etwas ruhigeren Gefilden wohl fühlen Der Song „Overdue“ geht dann aber wieder etwas schneller voran, bietet aber eine sehr atmosphärische Stimmung, die ein bisschen Abwechslung reinbringt. Zum rockigen Song „All In My Head“ gibt’s auch noch eine Entstehungsgeschichte von Frontmann Sham: „Das Stück wurde von einer Person aus meinem Bekanntenkreis inspiriert, die mir sehr nahe steht. Ich habe versucht, mich in einen Zustand der Schizophrenie hineinzuversetzen. Eines Morgens gelang es mir tatsächlich, mir vorzustellen, wie es sich wohl anfühlt, geköpft zu werden und was man in seinen letzten Sekunden wahrnimmt.“ Klingt schräg, der Song aber nicht, der wiederum fetzt so richtig rein. Zum Abschluss gibt es dann auch mein persönliches Lieblingsstück vom Album. „Rings To The Bone“ zeigt dann noch Mal so richtig was die Jungs drauf haben. Aber jenes haben sie eigentlich schon immer gezeigt und mit ihrem neuen Album legen sie die Latte noch mal um einiges höher.

Gute Songs, klasse Produktion, was will man mehr? Vielleicht etwas mehr Spielzeit, denn die neuen Songs bringen gerade mal knappe 31 Minuten Laufzeit zu Gehör. Ansonsten kann ich mich nur mit den Worten des echten Kaisers verabschieden: „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!“ Und diese Worte stimmen auch für jeden weiteren Durchlauf.

www.kfj-music.at


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dive
2. Cactus
3. Strip My Soul
4. Epitaph
5. Slow
6. Overdue
7. All In My Head
8. Otherside
Gesamtspielzeit: Rings To The Bone 31:19

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Beitrag vom 17.07.2020
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