Vor drei Jahren lernte ich THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT mit dem Album „Metanoia“ kennen, und war hingerissen. Das ungarische Duo Ágnes Toth und Mihály Szabo schafft es seit 2003 mit sanfter Musik und schönem Gesang ein sehr intensives Hörerlebnis zu erzeugen. Leider war es mir nie vergönnt, die beiden live zu erleben, aber immerhin gibt es mit „Aether“ ein neues Album.

Am Beginn steht der Titeltrack „Aether“ und man spricht ja oft von ätherischen Tönen, wenn man von langsamer Musik und sanftem Gesang eingehüllt wird. Genau das passiert hier, jedoch wird die zauberhafte, weiche Stimme von Ágnes Toth zwischendurch von härteren Vocals von Mihály Szabo ergänzt, was dem wohligen Feeling keinerlei Abbruch tut. Musikalisch wird viel mit altertümlich wirkenden Instrumenten gearbeitet, die sich über den Schlagzeug-Klangteppich legen. Die Tonart bleibt bei den weiteren Titeln ähnlich, aber gerade dadurch kann man so richtig in diesen Klangwelten versinken. Noch intensiver auf die mystische Seite setzt man bei „Logos“, wo sich der Gesang von Ágnes zu einem Flüstern entwickelt. Danach setzt man wieder ein kleines bisschen mehr auf kräftigere Töne, allerdings nicht so, dass das wohlige Flair getrübt würde.

THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT stellen mit „Aether“ erneut unter Beweis, dass es nicht viel Instrumentarium braucht, um wahre Klangzaubereien zu vollbringen. Dazu passt auch der Mix aus meist elfenhaftem Frauengesang und einem eher krächzenden männlichen Gegenpart, die sich stets in gelungener Weise ergänzen. Wer also auf sanfte Töne steht, der sollte dem ungarischen Duo definitiv eine Chance geben.